Mit der Eröffnung einer Ausstellung über den Wiener Zentralfriedhof gab Finanz- und Wirtschaftsstadtrat Vizebürgermeister Dr. Sepp Rieder am Sonntag den Startschuss für eine umfangreiche Veranstaltungsreihe anlässlich des 130-jährigen Bestehens des Wiener Zentralfriedhofes. Bis zum 7. November 2004 finden zahlreiche Konzerte, Lesungen und Führungen in und um den Wiener Zentralfriedhof statt.
Organisation von den Städtischen Friedhöfen
Organisiert wird das Programm von den Städtischen Friedhöfen (Magistratsabteilung 43) gemeinsam mit dem Bezirk und dem Kulturverein Simmering. Bis auf den Kabarettabend mit Pepi Hopf (Eintritt 10 Euro) im Schloss Neugebäude in Simmering können alle Veranstaltungen bei freiem Eintritt besucht werden. Einer der Höhepunkte ist eine für Allerseelen geplante religionsübergreifende Totengedenkfeier.
3 Millionen Verstorbene zahlreicher Konfessionen
Der nach den Plänen der Gartenarchitekten Karl Jonas Mylius und Alfred Friedrich Bluntschli errichtete Wiener Zentralfriedhof wurde am 1. November 1874 eröffnet und ist mit einer Fläche von 2,5 Millionen Quadratmeter der zweitgrößte Friedhof Europas. Größer ist nur noch der Hamburger Friedhof Ohlsdorf. Derzeit befinden sich auf dem Wiener Zentralfriedhof 330.000 Grabstellen. Bis dato wurden mehr als drei Millionen Verstorbene beigesetzt.
Ihre letzte Ruhestätte finden auf dem Wiener Zentralfriedhof die Toten zahlreicher Konfessionen. Der Friedhof spiegelt deutlich wider, dass die Stadt Wien schon immer ein Schmelztiegel verschiedenster Kulturen war. Neben dem katholischen Teil des Friedhofes gibt es einen evangelischen, einen alten und neuen jüdischen Friedhof, einen islamischen Bereich sowie verschiedenste orthodoxe Abteilungen. Ab 2005 sollen hier auch Angehörige der buddhistischen Glaubensgemeinschaft ihre letzte Ruhe finden.
Ehren-“Gäste” von Beethoven bis Falco
Berühmt ist der Wiener Zentralfriedhof auch wegen seiner mittlerweile mehr als tausend Ehrengräber. Hier ruhen unter anderem Musiker, wie Ludwig van Beethoven, die Mitglieder der Strauß-Dynastie, Franz Schubert, Arnold Schönberg – und auch Falco. Die Schriftsteller Johann Nestroy, Franz Werfel und Karl Kraus haben genauso wie der Architekt Adolf Loos und die Schauspielerlegenden Curd Jürgens, Paul Hörbiger und Hans Moser dort ihre letzte Ruhe gefunden.