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USA: Bush will 80 Milliarden für Einsätze

Die Militäreinsätze im Irak und Afghanistan werden für die USA noch teurer als erwartet. Präsident Bush will zusätzlich 80 Milliarden Dollar (rund 61,4 Milliarden Euro) für das laufende Haushaltsjahr im Kongress beantragen.

Das berichteten amerikanische Zeitungen am Dienstag übereinstimmend. Das Weiße Haus wollte Senatoren und Abgeordnete noch am gleichen Tag informieren.

Das Geld werde überwiegend im Irak für Sicherheitsmaßnahmen benötigt, hieß es. Die Zahl der US-Truppen ist wegen der Gewalt und der nur schleppend vorankommenden Ausbildung irakischer Truppen höher als erwartet und die Soldaten müssen besser geschützt werden. Nach Angaben des für Einsatzkoordinierung zuständigen Generalleutnants James Lovelace richtet die US-Armee sich auf eine Truppenstärke im Irak von 120.000 für mindestens zwei weitere Jahre ein. Wegen der bevorstehenden Wahlen sind zur Zeit 150.000 US-Soldaten im Irak.

Der Kongress hatte für dieses Haushaltsjahr bereits 25 Milliarden Dollar für Sonderausgaben im Irak genehmigt. Mit der neuen Forderung würden sich die Kosten für die Ausgaben in den beiden Ländern in diesem Haushaltsjahr (seit 1. Oktober 2004) auf 105 Milliarden Dollar summieren und auf fast 300 Milliarden Dollar seit der Afghanistan-Invasion im Herbst 2001.

Das ist erheblich mehr, als die Bush-Regierung damals einplante. Die Schätzung des damaligen Wirtschaftsberaters Lawrence Lindsey von Kosten in Höhe von auf 100 Milliarden bis 200 Milliarden Dollar war als weit übertrieben bezeichnet worden. Mit den neuen Ausgaben im Irak dürfte das amerikanische Haushaltsdefizit weiter steigen. Bush hat versprochen, das Defizit (2004: 412 Milliarden Dollar) als Prozentsatz des Bruttoinlandsprodukts (zur Zeit 3,6 Prozent) in vier Jahren zu halbieren.

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