Tschetschenische Rebellen: Waffenruhe?
Das ist ein Bluff, sagte der Staatsratsvorsitzende Taus Dschabrailow am Donnerstag der russischen Nachrichtenagentur Interfax.
Die Website Kavkaz Center hatte am späten Mittwochabend gemeldet, Rebellenführer Schamil Bassajew habe allen seinen Kämpfern befohlen, ihre Angriffe in Tschetschenien und Russland bis zum 22. Februar einzustellen. Bassajew hatte sich unter anderem zu der blutigen Geiselnahme in Beslan bekannt, die mindestens 330 Menschen das Leben kostete.
Wie Kazkav Center unter Berufung auf einen Mitarbeiter Bassajews weiter berichtete, ordnete der Rebellenführer Aslan Maschadow sogar einen Waffenstillstand für den ganzen Monat an. Der frühere tschetschenische Präsident habe bereits am 14. Jänner einen schriftlichen Befehl unterzeichnet, worauf im Februar auf Angriffe in Tschetschenien und den angrenzenden Regionen als Zeichen guten Willens verzichtet werden sollte.
Der Staatsratsvorsitzende Dschabrailow deutete an, Maschadows Erklärung könnte mit dem Verschwinden von dessen Familie zusammenhängen. Die Internationale Föderation für Menschenrechte wirft den tschetschenischen Sicherheitskräften vor, die Verwandten Maschadows verschleppt zu haben, um ihn zum Aufgeben zu zwingen. Dschabrailow nährte diesen Verdacht nun indirekt, indem er sagte, möglicherweise wolle sich Maschadow wegen des Verschwindens seiner Verwandten als Friedensbote darstellen.