Gegenstimmen bei der Wahl Julia Timoschenkos zur ukrainischen Ministerpräsidentin gab es keine. Drei Parlamentsabgeordnete enthielten sich der Stimme, die übrigen beteiligten sich nicht an der Abstimmung. Für die notwendige absolute Mehrheit hätte die 44-Jährige lediglich 226 Stimmen gebraucht; die Wahl der früheren Managerin bei den Vereinten Energiesystemen der Ukraine galt als sicher.
Wegen eines Streits um Einfluss und Posten in der neuen Regierung der Ukraine war die für Donnerstag geplante Abstimmung über Timoschenko um einen Tag verschoben worden. Ukrainischen Medien zufolge wurde bis zur letzten Minute unter den Koalitionspartnern um die Vergabe von Schlüsselministerien wie Verteidigung oder Inneres gefeilscht.
Die Parteienkoalition, die den reformorientierten Präsidenten Viktor Juschtschenko unterstützt, ist ein loser Zusammenschluss, zu dem Sozialisten ebenso wie Nationalisten zählen. Sie einte vor allem das Ziel, unter die Präsidentschaft von Juschtschenkos Vorgänger Leonid Kutschma einen Schlussstrich zu ziehen.