AA

Stasi-Akten zu Papst-Attentat gefunden

Akten der früheren DDR-Staatssicherheit bestätigen einem Bericht der italienischen Zeitung „Corriere della Sera" zufolge, dass der KGB das Attentat auf den Papst im Jahr 1981 beim bulgarischen Geheimdienst in Auftrag gab.

Die deutsche Regierung habe in den Stasi-Unterlagen Akten gefunden, welche die These stützten, dass der KGB den Anschlag in Auftrag gegeben, der bulgarische Geheimdienst für die Ausführung sorgte und die DDR für die gesamte „Operation” sowie für das Verwischen der Spuren verantwortlich war, berichtete das Blatt in seiner Mittwochausgabe.

Die deutsche Regierung habe die Stasi-Dokumente der bulgarischen Regierung ausgehändigt, die die Informationen wiederum an Italien weitergeleitet habe, wo eine parlamentarische Untersuchungskommission sich mit den Aktivitäten der Geheimdienste der ehemaligen Ostblockstaaten in Italien beschäftige.

Der türkische Extremist Mehmet Ali Agca hatte 1981 auf dem Petersplatz in Rom auf den Papst geschossen, ihn aber nicht lebensbedrohlich verletzt. Die Hintergründe der Tat sind immer noch ungeklärt. Der Papst hatte in seinem jüngsten Buch „Erinnerung und Identität” angedeutet, dass er Agca nicht für einen Einzeltäter hielt. Agca sei ein Profi-Killer gewesen, der nicht aus eigenem Antrieb, sondern im Auftrag eines Dritten gehandelt habe, schrieb der Papst. Über die Frage, wer dieser Dritte sein könnte, schwieg Johannes Paul II. aber.

Die Stasi-Akten befinden sich laut „Corriere della Sera” in der bulgarischen Hauptstadt Sofia. Es handle sich überwiegend um Briefe, in denen die Stasi ihre bulgarischen Kollegen um Hilfe bei der Verwischung der Spuren bitten.

  • VIENNA.AT
  • Chronik
  • Stasi-Akten zu Papst-Attentat gefunden
  • Kommentare
    Die Kommentarfunktion ist für diesen Artikel deaktiviert.