Die 50 Jahre alte Ehefrau und der Verlobte der älteren Tochter hätten sich des Mordes schuldig gemacht, sagte Oberstaatsanwalt Christian Veh am Montag vor dem Landgericht Ingolstadt. Für die zwei 18 und 20 Jahre alten Töchter des Ermordeten forderte Veh drei beziehungsweise sechs Jahre Jugendstrafe.
Es ist einer der spektakulärsten Kriminalprozesse der jüngeren bayerischen Justizgeschichte. Die Ehefrau und der mit der älteren Tochter verlobte 21 Jahre alte Maurer sollen den trunksüchtigen Bauern erschlagen haben. Das Verbrechen geschah am 13. Oktober 2001 in Neuburg an der Donau. Anschließend zerstückelten sie laut Anklage die Leiche und warfen zumindest Teile den Hunden zum Fraß vor.
Der Mord sei bereits vier Wochen zuvor geplant gewesen, sagte Veh in seinem dreistündigen Plädoyer. Für die Töchter forderte er Jugendstrafen wegen Totschlags. Von der Leiche fehlt nach wie vor jede Spur. Der Verlobte hatte die Tat zunächst gestanden, später aber widerrufen. Vor Gericht schwieg die Familie.
Der Tat waren jahrelange Streitigkeiten vorausgegangen. Auch soll der Bauer seine Töchter sexuell missbraucht haben. Am kommenden Montag steht das Plädoyer der Verteidigung auf dem Programm. Das Gericht will sein Urteil am Freitag, dem 13. Mai, sprechen.