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Weitere Leichen chilenischer Soldaten geborgen

Die Zahl der bei einer Gebirgsübung in den Anden erfrorenen Soldaten ist auf 23 gestiegen. Am späten Samstagabend wurden sieben Leichen geborgen. Hoffnung auf Rettung schwindet.

Unterdessen schwand die Hoffnung auf Rettung der noch vermissten 22 Soldaten, da die Sucharbeiten der Rettungsteams durch Schneefall und eisige Temperaturen behindert wurden.

Die zumeist jugendlichen Rekruten waren zu einer Übung in den Bergen unterwegs, als sie vor einigen Tagen von einem Schneesturm überrascht wurden. Angehörige der Soldaten erhoben schwere Vorwürfe gegen das Militär. Die Rekruten seien schlecht ausgerüstet und nur unzureichend auf den Einsatz vorbereitet worden.

„Mein Sohn und seine Kameraden sind von den Offizieren im Stich gelassen worden“, sagte schluchzend eine Mutter, deren Sohn noch vermisst wurde. „Sie sind zusammen den Berg abgestiegen. Einige der Soldaten sind hingefallen. Die Offiziere haben 28 Kinder liegen lassen und sind selbst zum Unterschlupf weiter gelaufen.“

Auch Armeechef Juan Cheyre machte Offiziere für die Katastrophe verantwortlich, die den Soldaten trotz des Sturms befohlen hätten, für einen Bergmarsch ihre Unterkünfte zu verlassen. Präsident Ricardo Lagos verordnete eine dreitägige Staatstrauer.

Insgesamt nahmen mehr als 400 Soldaten und Offiziere an der Übung teil. Viele konnten sich selbst in Sicherheit bringen, wurden mit dem Hubschrauber gerettet oder warten in Bergunterkünften auf Wetterbesserung.

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