Vertreter der US-Regierung hatten vor kurzem erklärt, die Geheimdienste hätten Hinweise, wonach Nordkorea eine Nukleartest planen könnte. So hätten von einem Spionagesatelliten aufgenommene Fotos verstärkte Bauaktivitäten auf einem mutmaßlichen Atomtestgelände des Landes gezeigt. Die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap berichtete am Freitag unter Berufung auf das nordkoreanische Fernsehen, die Regierung in Pjöngjang habe die US-Berichte als Erfindung zurückgewiesen.
Nachdem die USA schlecht über unsere Republik als einen Vorposten der Tyrannei … gesprochen haben, haben sie jetzt die Erfindung von einem Raketentest und einem unterirdischen Atomtest in die Welt gesetzt, hieß es der Agentur zufolge wörtlich im nordkoreanischen Fernsehen. Die Möglichkeit eines Atomtests wurde in der Sendung jedoch nicht explizit ausgeschlossen. US-Außenministerin Condoleezza Rice hatte Nordkorea als Vorposten der Tyrannei bezeichnet und damit den Widerstand der Staatsführung gegen eine Rückkehr an den Verhandlungstisch verstärkt.
Die so genannten Sechs-Parteien-Gespräche über ein Ende des nordkoreanischen Atomprogramms liegen seit fast einem Jahr auf Eis. Unter den Teilnehmern – Nord- und Südkorea, Russland, China, Japan und den USA – gilt China als engster Verbündeter Nordkoreas. China hat eigenen Angaben zufolge keine Hinweise auf einen bevorstehenden Atomtest Nordkoreas. Das US-Verteidigungsministerium teilte am Donnerstag mit, es arbeite Pläne für den Fall aus, das Nordkorea sich aus den Verhandlungen zurückziehe.
Nordkorea hatte sich selbst im Februar zur Atommacht erklärt und kürzlich mitgeteilt, aus einer Atomanlage nuklearen Brennstoff gewonnen zu haben. Dies war als mögliche Vorbereitung für einen Atomtest gewertet worden.