Wiener Zettelpoet in Raufhandel verwickelt
Dem Polizeibericht zufolge wurden weder der Lyriker, der gerade beim Ankleben seiner Zettelgedichte war, noch der deswegen gegen ihn einschreitende Mitarbeiter der Wiener Linien verletzt.
Helmut Seethaler, der seit vielen Jahren seine Gedichte auf im öffentlichen Raum – und meist ohne behördliche Bewilligung – aufgehängten Zetteln unter die Leute zu bringen versucht, wurde laut Exekutive gegen 14.45 Uhr wegen illegalen Plakatierens von einem Angestellten der Wiener Linien konfrontiert. Polizisten mussten folglich einen Raufhandel schlichten. Körperverletzung habe keine stattgefunden, weder Rettung noch Notarzt hätten zum Tatort in der U3-Station gerufen werden müssen.
Der Dichter selbst teilte gegenüber der APA mit, er sei beim Ankleben meiner Gedichte in der U-Bahnstation Westbahnhof vom Wiener Linien-Stationswart niedergeschlagen und schwer verletzt worden. Seethaler verbreitet seine Lyrik seit rund drei Jahrzehnten vorzugsweise auf Zetteln, aber auch schon einmal über Fax und Internet, und wurde deshalb mit unzähligen Ordnungsstrafen und Klagen eingedeckt.