AA

Irak: Geisel fühlte sich "ordentlich behandelt"

Nach seiner Freilassung aus fünfmonatiger Geiselhaft im Irak hat der irakische Übersetzer Hussein Hanun den Kidnappern eine korrekte Behandlung bescheinigt. Er sei "ordentlich behandelt worden".

Hanun (45) bestätigte die Darstellung der „Libération“-Reporterin Florence Aubenas, die am Dienstag gesagt hatte, sie seien gemeinsam festgehalten worden, ohne dies zu wissen. „Wir trugen Augenbinden und sprachen nicht“, sagte Hanun. Aubenas hatte erklärt, sie habe Monate in einem Keller mit ihrem Übersetzer verbracht, ohne dies zu merken, weil jedes Gespräch strikt verboten war.

„Wenn ich betete, gefiel ihnen das“, sagte Hanun über die Geiselnehmer. „Wenn ich fastete, fragten sie mich, welches Gericht ich nach der Fastenzeit bekommen wollte.“ Hanun magerte während der Geiselhaft stark ab. Bei dem Interview konnte er sich nur schwer konzentrieren. Aubenas und Hanun waren am Samstag freigelassen worden.

Ungeklärt blieb der Zusammenhang zur Geiselnahme dreier rumänischer Journalisten. Diese waren am 22. Mai freigelassen worden und hatten erklärt, sie seien gemeinsam mit Aubenas und Hanun festgehaltwen worden. Aubenas und Hanun wollten sich dazu nicht äußern. Der französische Premierminister Dominique de Villepin hatte der rumänischen Regierung am Dienstag für ihre Mithilfe bei der Befreiung von Aubenas und Hanun gedankt.

  • VIENNA.AT
  • Chronik
  • Irak: Geisel fühlte sich "ordentlich behandelt"
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen