Spanien: Konservative verliert Hochburg Galicien
Künftig wird eine Koalition aus Sozialisten (PSOE) und gemäßigten galicischen Nationalisten (BNG) regieren. Regionalpräsident Manuel Fraga (82) ist damit nach 16 Jahren im Amt abgewählt worden. Fraga war schon unter dem früheren spanischen Diktator Francisco Franco Minister.
Den Nachwahlbefragungen der Fernsehsender RTVE und Antena 3 zufolge kann die Volkspartei mit 32 bis 35 Mandaten im Regionalparlament rechnen. Für die absolute Mehrheit wären 38 Mandate nötig gewesen. Die Sozialisten kämen auf 23 bis 26 Mandate, die gelicischen Nationalisten auf 16 bis 18 Mandate, berichtete die Madrider Tageszeitung El Mundo am Sonntagabend in ihrer Internetausgabe.
Die Wahl galt auch als Stimmungstest für den spanischen Ministerpräsidenten Jose Luis Rodriguez Zapatero (PSOE), der sich mit betont liberalen Gesetzen – etwa zur Homosexuellen-Ehe – den Groll den konservativen Lagers eingehandelt hat. Dass die konservative Volkspartei nun ihre jahrelange Hochburg verloren hat, dürfte der sozialistischen Zentralregierung Auftrieb verschaffen. Fraga ist auch Ehrenvorsitzender der Volkspartei, deren Vorläuferin Alianza Popular er einst als Sammelbecken für Franco-Anhänger gegründet hatte.