Er sei sofort tot gewesen, hieß es am Dienstag in Sicherheitskreisen. Die Bombe sei wahrscheinlich unter dem Beifahrersitz seines Autos versteckt gewesen und ferngezündet worden.
Hawis Partei machte pro-syrische Kräfte innerhalb des libanesischen Sicherheitsapparates für die Tat verantwortlich. Es ist der zweite Anschlag dieser Art innerhalb eines Monats. Am 2. Juni kam der prominente Syrien-kritische Journalist Samir Kassir bei einem ähnlichen Attentat ums Leben.
Fahrer unbeschadet
Zunächst bekannte sich niemand zu dem Anschlag. Der aktuelle Chef der libanesischen KP, Chaled Hadade (Hdeidi), machte jedoch verbliebene pro-syrische Kräfte in der Führung der Sicherheitsdienste für die Tat verantwortlich. Nach der Ermordung des Journalisten Kassir hatten die USA Syrien vorgeworfen, eine Namensliste libanesischer Politiker erstellt zu haben, die getötet werden sollen.
Syrien weist Kritik zurück
UN-Ermittler um den Berliner Oberstaatsanwalt Detlev Mehlis begutachteten am Dienstag den Tatort des neuen Anschlags. Parallel dazu ließ Mehlis die Büros und Wohnräume des Chefs der Präsidialgarde, Mustafa Hamadan, durchsuchen und den Sicherheitschef des syrien-treuen Präsidenten Emile Lahoud befragen. Hamadan ist einer von sechs libanesischen Sicherheitschefs, die die anti-syrische Opposition für die Ermordung Hariris verantwortlich macht. Hariri und 20 weitere Menschen waren Mitte Februar bei einem Anschlag auf das Auto des Politikers in Beirut ums Leben gekommen.
Mikati geschockt
Wir werden dem nicht nachgeben, sagte Kabbani. Drusenführer Walid Joumblat und andere Oppositionspolitiker machten syrische und libanesische Geheim- und Sicherheitsdienste verantwortlich. Der syrische Informationsminister Mahdi Dachlallah verurteilte die Bluttat auf Schärfste und betonte das Interesse Syriens an Frieden, Sicherheit und Stabilität im Libanon.
Wahl vor zwei Tagen
Hawis Haltung zur syrischen Einmischung in seinem Land änderte sich mehrfach. War er anfänglich gegen das syrische Eingreifen im libanesischen Bürgerkrieg von 1975 bis 1990, verbündete er sich später mit der syrischen Führung im Kampf gegen pro-israelische christliche Milizen. Nach dem Bürgerkrieg kritisierte er jedoch zunehmend den syrischen Einfluss in seinem Land und wurde zu einem ausgewiesenen Kritiker Syriens. In der anti-syrischen Opposition spielte er zuletzt jedoch nur eine Außenseiterrolle.