Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen Freiheitsberaubung und Mord vor, wie am Mittwoch aus Justizkreisen verlautete.
Im Falle einer Verurteilung drohen den fünf orthodoxen Christen bis zu 25 Jahre Haft. Die 23-jährige Nonne war von ihren Peinigern im Kloster zur heiligen Dreifaltigkeit in Tanacu zunächst tagelang gefesselt und ohne Nahrung festgehalten worden. Danach hatten sie die Frau drei Tage lang geknebelt an einem Kreuz hängen lassen. Von Gläubigen herbeigerufene Sanitäter konnten nur noch ihren Tod feststellen.
Der 29-jährige Priester sagte nach der Tat, er habe mit dem Exorzismus an der Frau seine Mission erfüllt, gegen den Teufel zu kämpfen. Es war der Wille Gottes. Diese Meinung wurde offenbar auch von Dutzenden Bewohnern des Dorfes Tanacu geteilt, die dem Priester und den vier Nonnen bei ihrem Eintreffen vor der Staatsanwaltschaft in der Stadt Vaslui zujubelten. Andere Bürger beschimpften den Priester hingegen als Mörder und forderten ein schnelles Urteil.
Der Fall hat in Rumänien eine neue Debatte über die nach Ansicht von Kritikern mittelalterlichen Praktiken der orthodoxen Kirche ausgelöst. Auch die Behörden des laizistischen Staates sind unter Druck geraten, da sie nach Ansicht der Kritiker von Geistlichen begangene Straftaten nicht konsequent genug verfolgen.