AA

Iran: Folterung von Häftlingen zugegeben

Die iranische Regierung hat die Folterung von Gefangenen und Menschenrechtsverletzungen eingestanden. Häftlinge seien über längere Zeit ohne Prozess festgehalten worden und Geständnisse unter Druck zustande gekommen.

„Wir haben Maßnahmen ergriffen und können stolz feststellen, dass diese Unzulänglichkeiten nun verschwunden sind“, betonte Abbas Ali Alisadeh. Die iranischen Gefängnisse gehörten inzwischen „zu den besten der Welt“. In dem Bericht einer Menschenrechtskommission des Justizministeriums hieß es laut Isna, in einigen Gefängnissen sei nach wie vor der Gebrauch von Augenbinden üblich. Weiterhin habe „ein Polizeikommandant“ zugegeben, dass in „manchen Fällen“ Gefangene geschlagen worden seien. Früher sei es auch gängig gewesen, dass Gefangene bisweilen nur einen Quadratmeter Zellenfläche zur Verfügung gehabt hätten. Heute habe jeder Häftling dagegen zwölf Quadratmeter Platz. Dem Bericht zufolge warten derzeit beispielsweise im Raja-i-Shahr- Gefängnis westlich von Bagdad rund 1.400 Gefangene auf einen Prozess. Unter ihnen sei auch eine 73-jährige Frau gewesen, die vier Monate lang in Haft gesessen habe, weil sie eine Hypothekenzahlung für ihr Haus nicht habe leisten können. Eine weitere Frau sei dort anstelle ihres flüchtigen Ehemannes eingesperrt worden. Eine nicht näher genannte Zahl von inhaftierten Frauen habe außerdem Selbstmord in dem Gefängnis begangen, hieß es in dem Bericht weiter. Die Kommission untersuche mögliche Fälle von Vergewaltigungen junger Mädchen und Frauen in der Haftanstalt.

  • VIENNA.AT
  • Chronik
  • Iran: Folterung von Häftlingen zugegeben
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen