Die Filme von Hans Moser (1880-1964) gehören heute zu den Schätzen der österreichischen Leinwandgeschichte. Moser selbst – der Prototyp des grantelnden Komikers und urwienerischen Menschendarstellers – wurde trotz seiner 150 Filmauftritte aber erst im Alter von 50 Jahren so richtig berühmt. Sein Nuscheln und das geschäftige Armrudern sind seither legendär. Am Samstag, den 6. August, jährt sich der Geburtstag Mosers zum 125. Mal.
Lehrjahre in Böhmen, Mähren und Ungarn
Moser wurde am 6. August 1880 als Jean Julier in Wien geboren. Den Sohn eines Bildhauers zog es bald zum Theater. Noch vor der Jahrhundertwende begannen seine harten Lehrjahre auf Wanderbühnen in Böhmen, Mähren und Ungarn. 1902 wurde er an das Theater in der Josefstadt engagiert, wo er unter Max Reinhardt endgültig zum großen, komischen Menschendarsteller reifte, der als Frosch in der Fledermaus ebenso brillierte wie als Zauberkönig in der Uraufführung von Horvaths Geschichten aus dem Wienerwald in Berlin.
Neben seiner Theaterlaufbahn baute Moser schon in Stummfilmzeiten (Die Stadt ohne Juden, 1924) an seiner Filmkarriere, die ihn in den 1930er Jahren zum Starruhm führte, u.a. mit Willi Forsts Filmen Leise flehen meine Lieder und Maskerade. Spätere Streifen wie Hallo Dienstmann, Hofrat Geiger und Herrn Josefs letzte Liebe festigten in den 1950er Jahren Mosers Status als absoluter Publikumsliebling und auch heute bescheren die Filmszenen des liebenswerten Grantlers allen Nostalgikern schönste Augenblicke.
Mit dem alten Weiring in Schnitzlers Liebelei zeigte Moser in seinen letzten Lebensjahren, dass er das Publikum auch zu Tränen rühren konnte. Seine letzte Rolle am Theater war der himmlische Kanzlist in Molnars Liliom am Burgtheater. Am 19. Juni 1964 ist Hans Moser in Wien gestorben, er wurde in einem Ehrengrab auf dem Wiener Zentralfriedhof beigesetzt.