Tallinn: 13 Leichen geborgen
Nach dem Absturz eines Linien-Hubschraubers zwischen Tallinn und Helsinki vor zwei Tagen sind bis Freitag die Leichen von 13 der 14 Verunglückten aus rund 50 Meter Tiefe von Tauchern geborgen worden. Das gab das estnische Innenministerium am Freitag bekannt. Einer der beiden finnischen Piloten befand sich nach Angaben der finnischen Nachrichtenagentur STT nicht im Wrack und wurde weiter vermisst.
Der mit zwölf Passagieren und zwei Crew-Mitgliedern besetzte Hubschrauber der finnischen Fluggesellschaft Copterline war am Mittwoch einige Minuten nach dem Start von Estlands Hauptstadt Tallinn ins Meer gestürzt. Bei dem Unglück kamen insgesamt acht Finnen, davon eine Frau, vier Estinnen und zwei Amerikanerinnen ums Leben. Als wahrscheinlichste Absturzursache des Helikopters vom Typ Sikorsky S-76 gilt derzeit ein Materialfehler oder ein technisches Gebrechen.
Augenzeugen hatten den Absturz kurz vor 13.00 Uhr beobachtet und von zwei unmittelbar vorangegangenen Knallgeräuschen berichtet. Der estnische Verkehrsminister Edgar Savisaar sagte am Freitag, es gebe derzeit keinerlei Hinweise, dass der Absturz auf schlechtes Wetter, einen Pilotenfehler oder einen Anschlag zurückzuführen sei. Er hoffe, dass das Wrack des Hubschraubers bis zum Wochenende gehoben sei. Das Wrack soll anschließend am Tallinner Flughafen von Experten untersucht werden.
In finnischen Medienberichten wurden am Donnerstag und Freitag mehrfach Zweifel über die Sorgfalt bei der Fluggesellschaft Copterline bei der Einhaltung von Sicherheitsbestimmungen kolportiert. Der Hubschrauber-Linienbetrieb zwischen Helsinki und Tallinn wurde mittlerweile wieder aufgenommen.