Es ist die freie Entscheidung der Türkei, von ihrer Entscheidung, der EU beitreten zu wollen, wieder abzurücken, betonte Gorbach am Freitag in einer Aussendung.
Wenn die türkische Regierung der Meinung sei, dass die Erfüllung der von der EU geforderten Reformen oder der offene Verhandlungsausgang nicht machbar seien und man es vorziehe, nicht über eine Mitgliedschaft zu verhandeln, dann sei das zu akzeptieren.
Der Vizekanzler fügte hinzu, die Art und Weise, wie man in politischen Verhandlungen agiere, sollte sachlich und möglichst frei von Emotionen sein. Dies könne man aber hier nicht erkennen. Die Türkei sollte erkennen, dass die EU kein Bittsteller in diesem Prozess ist, unterstrich Gorbach. Von einem möglichen zukünftigen Partner würde ich mir erwarten, so der Vizekanzler, dass er den internen Reformbedarf der Europäischen Union auch erkenne und versteht, dass die EU vor weiteren Verhandlungen über eine Erweiterung zuerst die interne Konsolidierung vorantreiben möchte, anstatt mit Drohgebärden zu reagieren.