Sie bescheinigte der Regierung in Zagreb eine uneingeschränkte Zusammenarbeit mit dem Tribunal für Kriegsverbrechen im früheren Jugoslawien. Damit sei die noch ausstehende Bedingung für den Beginn von Beitrittsverhandlungen erfüllt, erklärten die EU-Außenminister in Luxemburg. Ursprünglich hatte die EU die Verhandlungen mit Kroatien bereits am 17. März aufnehmen wollen. Del Ponte hatte Zagreb bislang aber vorgeworfen, bei der Fahndung nach gesuchten mutmaßlichen Kriegsverbrechern nicht hinreichend mit ihr zusammenzuarbeiten. Dabei ging es vor allem um die Auslieferung des gesuchten Exgenerals Ante Gotovina. Del Ponte warf Zagreb vor, dass der General in Reichweite der Regierung sei, diese aber nichts zu seiner Festnahme unternehme. In ihrem am Montag in Luxemburg vorgelegten Bericht erklärte die UN-Chefanklägerin indes: Ich kann sagen, dass Kroatien seit einigen Wochen vollständig mit uns kooperiert und alles tut, was es kann, um Ante Gotovina zu finden und festzunehmen. Sie äußerte allerdings Zweifel an der Darstellung Zagrebs, Gotovina habe Kroatien verlassen. Nach Angaben anderer Quellen halte sich Gotovina in Kroatien oder in Bosnien-Herzegowina auf, und es gibt Hinweise, dass er sich in einem franziskanischen Kloster verstecken könnte, heißt es in Del Pontes Bericht.