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Prozess zu G-8-Krawallen in Genua

In Italien hat am Mittwoch in Genua der Prozess gegen das teilweise brutale Vorgehen der italienischen Polizei gegen protestierende Globalisierungsgegner bei den Krawallen beim G-8-Gipfel in Genua im Juli 2001 begonnen.

Vor Gericht stehen 45 Polizisten, Ärzte und Soldaten, die beschuldigt werden, die festgenommenen Globalisierungsgegner in der Kaserne Bolzaneto schwer misshandelt zu haben. Zu den Angeklagten zählt auch ein General, Oronzo D’Oria.

In den Sog der Ermittlungen um die schweren Gewalttätigkeiten bei der Durchsuchung der Hauptquartiere der No-Global-Bewegung in den Genueser Schulen Diaz und Pascoli sowie um die angeblichen Menschenrechtsverletzungen in der Kaserne Bolzaneto im Juli 2001 waren zunächst zirka 160 Polizisten geraten. Mehrere von ihnen wurden aber entlastet. Die Konferenz der großen Industrienationen im Sommer 2001 wurde von blutigen Zusammenstößen zwischen Globalisierungskritikern und der Polizei begleitet. Dabei wurde der Demonstrant Carlo Giuliani von einem Polizisten erschossen.

Die Vorwürfe gegen die Polizeifunktionäre sind in einem Dossier mit den Berichten Tausender Zeugen enthalten. Vernommen wurden auch mehrere Ausländer, die sich an den Protestdemonstrationen gegen den G-8-Gipfel beteiligt hatten. Danach soll ein Gericht in Genua entscheiden, ob gegen sie ein Prozess beginnen soll.

Vor Beginn des Prozesses kam es zu einer Demonstration von Globalisierungsgegnern vor dem Justizpalast in Genua. Dem Prozess schloss sich auch Giulianis Vater an. Über Misshandlungen nach der Festnahme hatten auch die 16 österreichischen Mitglieder der Theatergruppe „VolxTheater-Karawane“ geklagt, die nach dem G-8-Gipfel festgenommen und drei Wochen lang in Untersuchungshaft gehalten worden waren. Ihnen wurden Verbindungen zur Anarchistengruppe „Black Block“ vorgeworfen.

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