Sie ordneten die Evakuierung Tausender Menschen an. Wegen der hohen Wassertemperaturen und des niedrigen Luftdrucks in der Region sei es durchaus möglich, dass Wilma erneut an Stärke zulege, betonten Meteorologen des Nationalen Hurrikan-Zentrums in Miami. Der 21. Sturm dieser Saison war zuvor bereits für kurze Zeit zum stärksten jemals registrierten Atlantik-Hurrikan angeschwollen. Mittlerweile wurde er in die zweithöchste Kategorie vier zurückgestuft. Gegen 11.00 Uhr MESZ befand sich Wilmas Zentrum etwa 315 Kilometer südöstlich der bei Touristen beliebten mexikanischen Insel Cozumel.
Den Landfall sagten Wetter-Experten für Freitag früh voraus. Neben heftigen Regenfällen müssten die Bewohner der Küsten entlang der Halbinsel Yucatan mit etwa drei Meter hohen Wellen rechnen. Behördenvertreter gingen davon aus, dass Wilma auch den Nordwesten Kubas und am Wochenende die Südspitze des US-Bundesstaats Florida heimsuchen wird. Auf Haiti hatten Wilmas Regenfälle bereits Erdrutsche und Schlammlawinen ausgelöst, bei denen zehn Menschen starben.
Flüge ausgebucht
Im Westen Kubas blieben die Schulen geschlossen und ebenfalls Tausende Menschen wurden in Sicherheit gebracht. Auch die Menschen auf der US-Inselgruppe Florida Keys bereiteten sich auf Evakuierungen vor. Touristen wurden angewiesen, bis Donnerstag abzureisen. Am Freitag sollten 80.000 Bewohner in Sicherheit gebracht werden. Die US-Regierung, die wegen ihrer langsamen Reaktion auf den Hurrikan Katrina kritisiert wurde, kündigte eine nahtlose Koordinierung aller notwendigen Maßnahmen an. Florida wurde 2004 von vier Hurrikans heimgesucht und in diesem Jahr von Dennis, Katrina und Rita.
Ernet vernichtet
Ein Flugzeug der US-Luftwaffe maß am Mittwoch einen Druck von 882 Millibar, der damit tiefer lag als bei Hurrikan Gilbert mit 888 Millibar im Jahr 1988. Experten zufolge hat im Atlantik eine Phase von starken Stürmen begonnen, die 20 Jahre dauern könnte.