An diesem Freitag wird Bill Gates 50 Jahre alt – gerade einmal fünfzig, lässt sich sagen, denn schon seit Jahren ist der Microsoft-Gründer nicht nur der reichste Mann der Welt, sondern auch eine der einflussreichsten Persönlichkeiten auf diesem Globus. Mit seinem Betriebssystem Windows hat er die Computerwelt erobert – und ist so bereits in den Rang einer Ikone des High-Tech-Zeitalters aufgestiegen.
Junge Computerfreaks rund um die Welt fühlen sich von Gates Erfolgsstory inspiriert. Schon früh entdeckte er seine Passion für das Programmieren – an einer Privatschule im US-Westküstenstaat Washington erlernte der ebenso hochbegabte wie eigenwillige Sohn eines Anwalts und einer Lehrerin die Computersprache BASIC, die er rasch meisterhaft beherrschte. Und schon mit 17 machte er mit seiner Leidenschaft erstmals Geld – ein zusammen mit Freunden erfundenes Programm zur Erstellung des Stundenplans wurde für 4.200 Dollar (3.483 Euro) an die eigene Schule verkauft.
Durchbruch in Studienjahren
Die Legende ist allerdings nicht unumstritten. So verschlief Gates den Internetboom – weshalb die kleine Firma Netscape mit ihrem Browser vorpreschen konnte. Gates konterte, indem er den eigenen Browser kostenlos anbot und zudem in Windows 95 integrieren ließ. Damit begann der Browser-Krieg, denn Microsoft wurde vorgeworfen, seine Monopolstellung zu missbrauchen. Der jahrelange Rechtsstreit mit den US-Behörden endete, ohne dass Microsoft seinen Browser von Windows entkoppeln musste. Und Gates setzt seither seine Politik fort, möglichst viele Produkte in Windows zu bündeln. Allerdings steht er dabei unter verschärfter Beobachtung der Behörden und Gerichte: So wurde Microsoft im vergangenen Jahr in der EU dazu verpflichtet, Windows XP in einer abgespeckten Version ohne Media Player anzubieten.
Erstarkte Konkurrenz
Gates weiß deshalb, dass er sich auf den Erfolgen der Vergangenheit nicht ausruhen kann: Wenn du nicht aufpasst, bist Du weg vom Fenster, sagt er. Und er verspricht, im nächsten Jahr eine stark verbesserte Suchmaschine herauszubringen. Die für die zweite Jahreshälfte 2006 geplante neue Windows-Version Vista soll sich unter anderem durch effizienteren Schutz vor Viren, Würmern und Spyware auszeichnen.
Gates will aber nicht nur als High-Tech-Pionier, sondern auch als Wohltäter in die Geschichte eingehen. Über die mit seiner Frau Melinda gegründete Stiftung hat er bereits etwa 7,5 Mrd. Dollar (6,22 Mrd. Euro) aus einem Privatvermögen unter anderem in Stipendien für sozial benachteiligte Studenten sowie den Kampf gegen Aids, Malaria oder Tuberkulose fließen lassen. Bis zu seinem Tod will Gates 95 Prozent seines Vermögens spenden – es beträgt derzeit über 50 Mrd. Dollar.