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GB: Armee in Rekrutierungskrise

Es sei absehbar, dass die Bodentruppen in diesem Jahr nicht einmal die Hälfte der benötigten Rekruten hinzugewinnen würden, berichtete die Zeitung "Sunday Telegraph".

Damit steht rund zweieinhalb Jahre nach Beginn des Irak-Kriegs die britische Armee vor einer ihrer schlimmsten Rekrutierungskrisen.

Einem Bericht der „Sunday Times“ zufolge ist auch die Territorial Army (TA) an ihrem Tiefstpunkt angelangt. Die Reservistentruppe umfasse zurzeit nur noch 35.000 Mitglieder – das sei der niedrigste Stand seit ihrer Gründung im Jahr 1907. Damit liege die TA schon nominell mehr als 6.000 Mitglieder unter ihrem Soll. Tatsächlich seien aber sogar nur 24.000 Mitglieder voll ausgebildet, und lediglich 12.000 stünden für Einsätze im Irak, in Afghanistan oder auf dem Balkan zur Verfügung.

Als Ausweg aus der Krise wolle das Ministerium in den Wochen um Weihnachten herum 500 Pfund (734 Euro) an Soldaten zahlen, die es schaffen, Familienangehörige oder Bekannte zum Eintritt in die Armee zu bewegen.

Der „Sunday Telegraph“ berichtete, ranghohe Offiziere lasteten die Rekrutierungsmisere der Sparpolitik des Verteidigungsministeriums an. London habe im vergangenen Jahr die Rekrutierung gestoppt, weil de facto kein Geld mehr vorhanden gewesen sei. Viele Offiziere räumten jedoch auch ein, dass der Irak-Krieg eine Rolle spiele.

Nach Informationen der „Sunday Times“ löste der Irak-Krieg in der Territorial Army einen wahren Exodus aus: In den ersten sechs Monaten nach dem Einmarsch der US-geführten Koalition im Irak hätten im Durchschnitt 600 Soldaten pro Monat die TA verlassen – vier Mal mehr als vorher. Seither fiel die Zahl auf durchschnittlich 540 Austritte pro Monat, was immer noch dem Dreifachen der Vorkriegszeit entspreche.

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