AA

Amman: Terroranschläge offenbar aufgeklärt

Die blutigen Terroranschläge in Jordanien sind offenbar aufgeklärt: Die jordanische Regierung gab am Sonntag die Identität der drei irakischen Selbstmordattentäter sowie die Festnahme einer Irakerin bekannt.

Die 35-Jährige habe sich gemeinsam mit ihrem Mann im Hotel Radisson SAS in die Luft sprengen wollen, sagte der stellvertretende Ministerpräsident Marwan Muasher. Bei dem Anschlag auf das Radisson und zwei weitere Hotels kamen 57 Menschen ums Leben.

Bei der Verdächtigen handelt es sich Muascher zufolge um Sadjida Mubarak Atrus al Rishawi, die Schwester eines von US-Truppen getöteten Funktionärs der Al Kaida im Irak, Mubarak Atrus al Rishawi. Dieser galt als rechte Hand von Abu Mussab al Zarqawi, dem aus Jordanien stammenden Chef der irakischen Al-Kaida-Zelle. Al Kaida im Irak hatte sich bereits am Donnerstag zu den Anschlägen in Amman bekannt.

Rishawi und ihr Mann, Ali Hussein Ali al Shamari, beide in Abendgarderobe, waren den Angaben zufolge am 4. November nach Jordanien eingereist. Am 9. November betraten sie in Abendgarderobe den Ballsaal des Radisson SAS, wo gerade eine Hochzeit gefeiert wurde. Beide trugen Sprengstoffgürtel unter ihrer Kleidung. Rishawi habe offenbar Schwierigkeiten mit der Zündschnur gehabt, sagte Muasher. Als ihr Mann dies bemerkt habe, habe er sie aus dem Raum geschoben und sich selbst in die Luft gesprengt. Die beiden anderen Attentäter wurden als Rawad Jassem Mohammed Abed und Safaa Mohammed Ali identifiziert.

Die irakische Regierung bot Jordanien am Sonntag Unterstützung bei der Suche nach möglichen weiteren Komplizen an. „Wir sind Partner im Kampf gegen den Terrorismus“, sagte der irakische Verteidigungsminister Saadun Al Dulaimi vor einem Treffen mit dem jordanischen Ministerpräsidenten Adnan Badran. Er warf Syrien vor, die Aufständischen im Irak zu unterstützen. „Wir haben mehr als 450 Häftlinge aus verschiedenen arabischen Staaten, die in Syrien ausgebildet wurden“, sagte Al Dulaimi. Auch der jordanische König Abdullah erhob Vorwürfe gegen Syrien und kündigte ein hartes Vorgehen nicht nur gegen Terrorverdächtige, sondern auch gegen ihre Sympathisanten an.

  • VIENNA.AT
  • Chronik
  • Amman: Terroranschläge offenbar aufgeklärt
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen