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Ägypten: Opposition gewinnt weitere Sitze

Aus zwei von drei Wahlrunden ist die in Ägypten verbotene, aber tolerierte Moslembruderschaft als stärkste Oppositionskraft hervorgegangen. Sie gewann bei der Parlamentswahl acht von 144 Sitzen.

In der ersten Runde am 9. November gewann sie 34 Sitze. Die zweite Runde wurde von Zusammenstößen überschattet, bei denen mindestens ein Mensch getötet und mehrere Wähler und Wahlhelfer zum Teil schwer verletzt wurden. Beobachtern zufolge könnte die Gewalt eine Reaktion auf die erste Wahlrunde sein, bei der die Muslimbruderschaft überraschend gut abschnitt.

Mit insgesamt 42 Sitzen hat die Bruderschaft damit nach zwei Runden bereits mehr als doppelt so viele Abgeordnete wie bisher. Im alten Parlament verfügte sie über 15 Mandate. Die Moslembruderschaft hatte zuvor erklärt, sie verfüge bereits über 47 Mandate, da sie am Sonntag 13 Sitze dazu gewonnen habe.

Polizei und Muslimbruderschaft wiesen sich gegenseitig die Schuld an den landesweiten Zwischenfällen zu, an denen auch Anhänger der NDP von Staatspräsident Husni Mubarak beteiligt waren. Nach Angaben der Muslimbruderschaft wurden in den neun Provinzen 306 Menschen festgenommen.

Auf die NDP entfielen am ersten Wahltag 112 Sitze, am zweiten kamen laut Wahlkommission drei hinzu. Neun gingen an unabhängige Kandidaten. Über die verbliebenen 52 Mandate wird in einer Stichwahl entschieden.

Insgesamt gibt es drei Wahlrunden, die letzte findet am 1. Dezember statt. Mubarak hat unter dem Druck der USA eine Demokratisierung Ägyptens in Aussicht gestellt.

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