Irak: Mord an sunnitischem Stammesführer
Bei dem Überfall in Bagdad wurden auch vier weitere Mitglieder der Familie getötet, wie ein Sprecher des Innenministeriums mitteilte. Mehrere bewaffnete Männer brachen am Morgen in das am Rand der Hauptstadt gelegene Haus von Khadim Sarhid al Hemaijem ein. Sie hätten Uniformen der irakischen Armee getragen und sofort das Feuer aus Maschinengewehren eröffnet, sagte der Bruder des Attentatsopfers, Hima Sarhid al Hemaijem.
Al Hemaijem war der Anführer des Batta-Stammes, einer der größten und einflussreichsten sunnitischen Gemeinschaften nördlich von Bagdad. Ein Bruder des Stammesführers kandidiert bei der Parlamentswahl am 15. Dezember. Der älteste Sohn des Stammesführers wurde bereits vor einem Monat erschossen, drei weitere Söhne und ein Schwiegersohn bei dem Mordanschlag am Mittwoch. Die USA bemühen sich um eine verstärkte Mitwirkung der sunnitischen Minderheit am politischen Prozess im Irak. Sunnitische Aufständische haben hingegen zum Boykott der Wahl aufgerufen und Politiker bedroht, die für ein Mandat kandidieren.
Offensive in Ramadi
Die Zahl der Todesopfer bei dem Selbstmordanschlag in der nordirakischen Stadt Kirkuk stieg unterdessen auf mindestens 21. Aufständische hatten am Dienstag auf einer Straße am Stadtrand zunächst einen Polizisten erschossen. Nachdem zahlreiche weitere Beamte am Tatort eingetroffen waren, fuhr ein Selbstmordattentäter mit einem Auto in die Menschengruppe hinein und zündete einen Sprengsatz.