Nach Angaben italienischer Medien vom Mittwoch wollte Dziwisz die Hintergründe des Wunders nicht bekannt zu geben, es sei aber zweifellos auf den Papst zurückzuführen. Dziwisz betonte, dass Zeugnisse über vom Papst angeblich bewirkte Wunder aus allen Ländern einträfen. Johannes Paul II. gehört der universalen Kirche und nicht nur einem Land, sagte der Erzbischof. Der Seligsprechungsprozess des verstorbenen Papstes schreite rasch voran und könnte bereits im kommenden März abgeschlossen werden.
Santo subito! hatten im April tausende Gläubige auf dem Petersplatz gefordert, als Johannes Paul II. gestorben war – er möge sofort heilig gesprochen werden. Das aber ist laut Kirchenrecht unmöglich, davor steht ein langes stufenweises Ritual. Der Nachfolger von Johannes Paul II. tat sein Möglichstes: Benedikt XVI. ließ den Prozess der Seligsprechung, als Vorstufe der Heiligsprechung, schon im Juni, drei Monate nach dem Papsttod, einleiten; nach den Bestimmungen des Kirchenrechts hätte er fünf Jahre warten müssen.