Ein Mitglied des Belgrader Verhandlerteams, Leon Koen, Berater des serbischen Präsidenten Boris Tadic, sagte gegenüber der Tageszeitung Blic (Freitag-Ausgabe), dass vom UNO-Chefverhandler Martti Ahtisaari und der Kontaktgruppe vorgeschlagen worden sei, zuerst die lebenswichtigen Fragen zu erwägen.
Koen zufolge geht es dabei um Eigentumsfragen – die Privatisierung von Staatsbetrieben im Kosovo mit eingeschlossen -, Befugnisse der Kommunalbehörden, Schutz der orthodoxen Kirchen und Klöster und Ähnliches mehr. Der künftige Status des Kosovo soll erst nach der Lösung dieser Problembereiche auf die Tagesordnung kommen.
Belgrad und Pristina beginnen die Status-Verhandlungen mit entgegengesetzten Standpunkten. Während sich Belgrad für den Verbleib des Kosovo in Serbien einsetzt, drängt Pristina auf Unabhängigkeit. Entsprechend den Prinzipien der Kontaktgruppe für das Kosovo (USA, Russland, Frankreich, Großbritannien, Deutschland und Italien), von denen sich der UNO-Chefverhandler leiten lassen wird, sind eine Rückkehr des Kosovo zum Status vor 1999, seine Teilung oder Anschluss an einen Nachbarstaat ausgeschlossen.