Das versprach der frisch gekürte David Cameron. Er wolle mit Unterstützung aller Tory-Mitglieder für die Rückkehr der Konservativen zur Macht kämpfen und weit reichende Reformen einleiten. Der als dynamischer Modernisierer geltende Cameron erhielt bei der partei-internen Wahl insgesamt 134.446 Stimmen – mehr als doppelt so viele wie sein Mitbewerber, der Mitte-Rechts-Politiker David Davis. Die Tories würden sich künftig nicht mehr als Partei der Meckerer über das moderne Großbritannien benehmen, versprach der 39-jährige Cameron, der erst vor rund vier Jahren Mitglied des Parlaments geworden war.
Cameron bezeichnete seine Wahl als großes Privileg und große Ehre. Ich möchte diesem Land einen modernen, mitfühlenden Konservatismus geben, der richtig ist für unser Land und für unsere Zeit, erklärte Cameron nach Bekanntgabe des Abstimmungsergebnisses. Ich liebe mein Land so, wie es ist, und hänge nicht daran, wie es war, rief der neue Parteichef den Nostalgikern in den Tory-Reihen zu.
Moderner und mitfühlender Konservatismus
Bei der Wahl hatten die Konservativen ihren Stimmenanteil nur unwesentlich auf 32,3 Prozent steigern können. Der neue Tory-Vorsitzende wird sich bereits an diesem Mittwoch bei der traditionellen Fragestunde im Unterhaus einem Rededuell mit Premierminister Tony Blair stellen.
Eloquenter Pragmatiker
Der 56-jährige Davis ist dagegen ein Law-and-Order-Politiker, der vor allem vom rechten Flügel der Tories geschätzt wird. Er sprach sich für eine Fortsetzung des klassischen Programms der Konservativen, für Steuersenkungen, eine liberale Wirtschaftspolitik und eine Beschneidung des Wohlfahrtsstaates aus.