Honduras: Zelaya zum Präsidenten erklärt
Für den Kandidaten der Liberalen Partei (PL) hätten nach Auszählung von 88,66 Prozent der Wahlzettel 49,90 der Wähler gestimmt, teilte die zentrale Wahlkommission (TSE) am Dienstag (Ortszeit) mit. Die restlichen, noch nicht ausgezählten Stimmen könnten an dem Ergebnis nichts mehr ändern, hieß es in einer Mitteilung, die nur einen Tag vor einer angekündigten Protestdemonstration der Anhänger Zelayas veröffentlicht wurde.
Zelayas Gegenspieler Porfirio Lobo Sosa von der konservativen Partido Nacional (PN) habe 46,17 Prozent der Stimmen erhalten, teilte die TSE weiter mit. Lobo gestand seine Niederlage inzwischen ein. Alle anderen zum Teil linksgerichteten Bewerber seien über einige Prozentpunkte nicht hinausgekommen. Die nach der Wahl am 27. November zunächst äußerst schleppende Auszählung hatte das Land in eine schwere Krise gestürzt. Zelaya hatte den Sieg zunächst nur auf Grund von Nachwahlbefragungen beansprucht. Dabei war er von seinem Parteifreund, dem Präsidenten der Zentralen Wahlkommission TSE, Aristides Mejia, noch bestärkt worden.
Zelaya sei der gewählte Präsident, hatte Mejia schon in der Wahlnacht mitgeteilt, obwohl erst etwa ein Prozent der Stimmen ausgezählt war. Lobo hatte Zelayas Sieg zunächst nicht anerkannt und ihm vorgeworfen, den Sieg verfrüht zu beanspruchen. Nur starke Polizeikräfte verhinderten Zusammenstöße zwischen den Anhängern der beiden Politiker.