Ägypten: Muslimbruderschaft legte zu
Das verlautete am Donnerstag aus dem Innenministerium in Kairo. Eine klare Mehrheit von 333 Sitzen haben aber weiterhin die Nationaldemokratische Partei (NDP) von Präsident Hosni Mubarak und ihre Verbündeten. Dies sind allerdings 90 Mandate weniger als im alten Parlament.
Da die Muslimbrüder von der Wahl ausgeschlossen waren, hatte sie ihre Vertreter als unabhängige Kandidaten in das Rennen geschickt. Auf andere Oppositionsparteien und unabhängige Kandidaten entfallen 21 Mandate.
Die Wahl erstreckte sich über vier Wochen und wurde von massiven Behinderungen und gewaltsamen Zwischenfällen begleitet. Am letzten Tag der Abstimmung am Mittwoch wurden acht Menschen von Soldaten oder Polizisten erschossen, darunter ein 14-jähriger Bub. Nach Berichten von Beobachtern hatten Anhänger der Regierungspartei und Polizei Oppositionsanhänger am Betreten der Wahllokale gehindert. Mehr als 1.000 Personen wurden festgenommen, vor allem Anhänger der Muslimbruderschaft.
In der vierten und letzten Runde der Wahl ging es um 127 Mandate, bei denen kein Kandidat die absolute Mehrheit des Wahlkreises erringen konnte. Die vorläufigen Ergebnisse basieren auf der Auszählung von 415 der 444 Wahlkreise. In zwölf Wahlkreisen soll erst zu einem späteren Zeitpunkt gewählt werden.