Williams starb um 35 Minuten nach Mitternacht am Dienstag (Ortszeit) im San-Quentin-Gefängnis bei San Francisco durch eine Giftspritze, berichtete ein Zeuge auf einer Pressekonferenz unmittelbar nach der Hinrichtung.
Am Montag hatten der aus der Steiermark stammende kalifornische Gouverneur Arnold Schwarzenegger und mehrere Gerichte, darunter der Supreme Court, Gnadengesuche und Anträge auf einen Exekutionsaufschub abgelehnt. Das Oberste Gericht gab keine Begründung für die Ablehnung ab. Damit war das letzte Rechtsmittel für den 51-Jährigen ausgeschöpft.
Kein Zweifel an Schuld
Williams Anwälte hatten die Gnadengesuche mit dem Wandel ihres Mandanten begründet, der als Kinderbuchautor aus seiner Zelle Gewalt anprangerte und von seinen Verfechtern zehn Mal für den Friedens- und Literaturnobelpreis nominiert wurde. Williams hat sich für seine Banden-Verbrechen entschuldigt, aber die Mordtaten abgestritten.
1981 schuldig gesprochen
Baez sprach von geplantem, antiseptischem, kaltblütigen Mord. Etwa 40 Demonstranten zogen zu Fuß von San Francisco nach San Quentin und forderten auf Plakaten ein Ende des staatlich gesponserten Mordens. Andere erklärten, sie wollten an die Opfer Williams erinnern. Einige Demonstranten forderten auf Schildern Gnade für den wegen vierfachen Mordes verurteilten 51-Jährigen: Rettet Tookie und Liebe ist die Antwort! war auf den Schildern zu lesen.
Der letzte kalifornische Gouverneur, der einen Todeskandidaten begnadigt hatte, war Ronald Reagan im Jahr 1967. Williams ist der zwölfte Verurteilte, der seit Wiedereinführung der Todesstrafe in Kalifornien 1977 hingerichtet wurde.