Washington und London sähen das absehbare Ende der Übergangsphase als grünes Licht für einen militärischen Teilrückzug möglicherweise ab März, berichtete die britische Tageszeitung The Times am Dienstag. Laut Times-Bericht gibt es Pläne, wonach die britischen Einheiten in den Provinzen Dhikar und Muthana ab Frühjahr 2006 heimkehren sollen; die USA wollten ihre derzeit 160.000 Mann starken Truppen in den nächsten Monaten auf unter 100.000 Soldaten verringern.
Der Kommandant der britisch geführten multinationalen Streitkräfte in Basra, Jim Dutton, sagte dem BBC-Fernsehen, je früher die Truppen den Irak verließen, umso besser in vielerlei Hinsicht. Nach seinem Kenntnisstand und seiner Einschätzung der Lage sei ein Zeitraum von sechs Monaten nicht unrealistisch, um über den Abzug von Truppen aus bestimmten Landesteilen zu sprechen, so Dutton. Staatspräsident Talabani hat unterdessen mit der Ankündigung für Aufsehen gesorgt, nach der Parlamentswahl nicht mehr für das Präsidentenamt zur Verfügung zu stehen.
Ich will kein Protokoll- Präsident sein, sagte Talabani dem arabischen TV-Nachrichtensender Al-Arabiya. Die neue Verfassung übertrage dem Präsidenten nur repräsentative Funktionen. Die Ankündigung könnte darauf hindeuten, dass Talabani eine einflussreichere Position in der neuen Regierung anstrebt. Zwei Tage vor den Wahlen ist ein sunnitischer Parlamentskandidat, der Vorsitzende der Freien Fortschrittspartei, Mesher Naji al- Dulaimi, erschossen worden. Bei drei Anschlägen nördlich der irakischen Hauptstadt Bagdad sind am Dienstag zwei Menschen getötet und vier weitere verletzt worden.