Halle in Bayern zusammengebrochen
In Bayern ist erneut das Dach einer Halle unter der Schneelast zusammengebrochen.
Im schwäbischen Senden sowie in Rimsting am Chiemsee sperrten die Gemeinden aus Sicherheitsgründen eine Eishalle und eine Turnhalle. Erst Anfang der Woche war im niederbayerischen Deggendorf das dortige Eisstadion wegen Rissen in den Leimverbindungen der Dachkonstruktion gesperrt worden.
Auch in Tittling war das Dach der 2.800 Quadratmeter großen Halle mit einer Leimbinderholzkonstruktion errichtet worden. Laut Polizei waren zum Zeitpunkt des Einsturzes der Halle wohl keine Menschen in dem Fabrikgebäude. Das Dach sei auf einer Fläche von mehr als 500 Quadratmetern zusammengebrochen, sagte ein Polizeisprecher.
Im oberbayerischen Rimsting wurde vorsorglich eine Schul- und Vereinssporthalle gesperrt. Nachdem die 70 Zentimeter hohe Schneeschicht auf dem Dach in den vergangenen Tagen zum Teil vereist ist, sei die höchstzulässige Tragkraft von 150 Kilogramm pro Quadratmeter wohl überschritten, sagte ein Sprecher der Gemeinde. Einige Balken seien etwas durchgebogen, deswegen sei die Halle geschlossen worden. Schäden an der 40 Jahre alten Turnhalle seien aber nicht erkennbar. Wenn in der kommenden Woche der Schnee abgetaut ist, soll die Halle wieder geöffnet werden.
In Senden im Kreis Neu-Ulm wurde bei der Eishalle festgestellt, dass drei der insgesamt 22 Stützen nass seien, bestätigte Bürgermeister Kurt Baiker am Donnerstag einen Bericht der „Allgäuer Zeitung“. Feuchtes Holz verliere „schlagartig“ an Tragfähigkeit, erläuterte er. Fachleute würden nun jeden einzelnen Träger und jede Stütze der 24 Jahre alten Halle untersuchen. Dies werde mindestens einen Monat lang dauern. Wie in Bad Reichenhall wurde auch in Senden verleimtes Holz als Baumaterial verwendet.
In Bad Reichenhall untersucht die Staatsanwaltschaft, ob gelöste Leimbinder in der Holzkonstruktion möglicherweise den Einsturz des Hallendaches mitverursacht haben. Bei der Katastrophe waren Anfang Jänner zwölf Kinder und Jugendliche sowie drei Frauen getötet und 34 weitere Menschen schwer verletzt worden.