Die Fahnder machten nach Presseberichten vom Sonntag 2.870 Internet-Benutzer ausfindig, die sich gegenseitig pornografische Aufnahmen von Kindern und Babys zugeschickt haben soll.
In Spanien seien sechs Verdächtige – fünf Spanier und ein Niederländer – gefasst worden, teilten die Behörden in Madrid mit. Im Zuge der Ermittlungen seien aber auch Festnahmen in 40 weiteren Ländern zu erwarten, darunter in Deutschland, der Schweiz, den USA, Großbritannien oder Frankreich. Ein Sprecher des Bundeskriminalamtes konnte vorerst keine entsprechenden Amtshandlungen in Österreich nennen. Die Fahnder hätten äußerst brutale und abstoßende Aufnahmen und Videos sicher gestellt, darunter Bilder missbrauchter Babys und gefolterter Kleinkinder.
Bei den Ermittlungen seien in Zusammenarbeit mit dem Software-Konzern Microsoft weltweit mehr als 60 so genannte Online-Communitys geschlossen worden, deren Nutzer das pornografische Material über Chats oder Internet-Foren austauschten. Entscheidend für den Erfolg der Polizeiaktion seien anonyme Hinweise von Internet-Nutzern gewesen.
In©Spanien wird die Verbreitung von Kinderpornografie mit bis zu acht Jahren Haft bestraft. Auch der Erwerb von solchem Material ist strafbar, weil dadurch die Misshandlung und sexuelle Ausbeutung von Kindern gefördert und finanziert werden. Die spanischen Ermittler lokalisierten 2.870 Internet-Benutzer, die den Online-Gruppen angehören sollen, und stellten die Registernummern der benutzten Computer fest. Sie gaben die Daten an Interpol, Europol und an die Polizei in 40 Staaten weiter.
Dort könnten nun die Verdächtigen ausfindig gemacht und festgenommen werden. Der Madrider Innenminister Jose Antonio Alonso betonte: Im Kampf gegen die Nutzung moderner Technologien zum Missbrauch von Minderjährigen verfolgt Spanien eine Linie der Null-Toleranz.