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Agrarminister überlegen Entschädigung

Die EU-Agrarminister diskutierten bei ihrem Treffen über die Möglichkeit nationaler Entschädigungen für Geflügelzüchter. Sehr unterschiedlich waren die Positionen zum Thema Vogelgrippe-Impfungen.

Die EU-Agrarminister diskutierten bei ihrem seit Montag früh laufenden Treffen über die Möglichkeit nationaler Entschädigungen für Geflügelzüchter, nachdem in einigen Ländern wegen der Vogelgrippe der Konsum von Geflügelfleisch und Eier um bis zu 70 Prozent zurückgegangen ist. Gleichzeitig versicherte Gesundheitskommissar Markos Kyprianou, dass es in der EU sicher sei, Geflügelprodukte zu essen: Die EU-Gesetze sind so streng, dass kein verdächtiges Fleisch die Nahrungskette kommen kann.

Das Thema Entschädigungen wurde auf Bitte von Italien, Spanien, Griechenland und Frankreich angesprochen und stand am Nachmittag auf der Tagesordnung. Die EU-Kommission soll entsprechende Möglichkeiten prüfen und den Experten Vorschläge machen, sagte der amtierende Ratspräsident, Landwirtschaftsminister Josef Pröll (V) vor Journalisten. Laut EU-Kommission gibt es kaum Spielraum für EU-Mittel, allerdings könnten die Mitgliedstaaten ihren Bauern unter dem Titel „Restrukturierung“ beispielsweise günstige Darlehen anbieten. Auch Stützungen von maximal 3.000 Euro über drei Jahre können ohne ein Placet von Brüssel von den Mitgliedstaaten an betroffene Landwirte vergeben werden. Diese Möglichkeit habe Italien aber schon ausgeschöpft.

Sehr unterschiedlich waren laut Pröll die Positionen zum Thema Impfungen gegen Vogelgrippe. Die Niederlande und Frankreich haben bei der EU-Kommission bereits entsprechende Pläne eingereicht, über die die EU-Veterinärexperten morgen beraten. Die derzeitigen Impfstoffen erlauben keine klare Unterscheidung zwischen geimpftem und nicht geimpftem Geflügel, außerdem besteht die Gefahr, dass das Virus trotz Impfung weitergegeben wird.

Pröll betonte, dass es durch die EU-weiten Maßnahmen bisher gelungen sei, ein Überspringen des gefährlichen Vogelgrippe-Virus H5N1 auf die Geflügelbestände in der EU zu verhindern und, dass alles „Menschenmögliche“ getan werde um diese weiter zu verhindern. Kyprianou unterstrich, dass die EU bereits seit Oktober auf das Virus vorbereitet gewesen sei und das schnelle Entdecken bei den Schwänden und anderen Wildvögeln nur durch die damals beschlossenen Maßnahmen gelungen sei. Man könne zwar nicht ausschließen, dass das Virus auf Hausgeflügel überspringt, die EU habe aber immer wieder mit Tierseuchen zu tun gehabt und habe entsprechende Maßnahmen um diese auch wieder einzudämmen.

Diskutiert wurde bei den Treffen auch eine Verschärfung der Grenzkontrollen sowie die Einführung einer Deklarationspflicht, wie dies in den USA bereits existiert.

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