Die in die Adria mündende Neretva werde in mehreren Städten als Trinkwasserquelle genutzt, erklärte die Polizei in Mostar am Montag. Bisher gebe es keine Berichte über Schäden durch das Öl.
Sowohl Bosnien, als auch das benachbarte Kroatien hatten sofort Maßnahmen ergriffen, um das Industrie-Öl Techno-Y-3000 aus der Neretva komplett abzuschöpfen, hieß es. So konnte der Damm des Kraftwerks Grabovica, rund 20 Kilometer nordwestlich von Mostar, einen Großteil des ausgelaufenen Öles aufhalten. Aus der kroatischen Adriastadt Rijeka wurde auf dem Landweg ein Ölauffangschiff in Richtung Grabovica transportiert, berichtete die Nachrichtenagentur Hina.
Kroatien will zudem nahe Metkovic einen Damm errichten, um das verseuchte Wasser noch vor der Adria, wo es schwere Umweltschäden anrichten könnte, aufzufangen. Die Neretva ist 280 Kilometer lang und bildet bei Ploce, wo sie in die Adria mündet, ein weit verzweigtes Delta.
Möglicherweise hätten Unbekannte versucht, das Industrie-Öl aus dem Transformator zu stehlen, sagte ein Polizeisprecher und nannte damit eine mögliche Ursache der Umweltverschmutzung. Auch technische Probleme des E-Werks werden als Ursache nicht ausgeschlossen.