Blair nahm an einer Vorlesung an der Comenius-Universität in Preßburg über die Zukunft Europas und der Globalisierung teil. Im Gespräch mit Gasparovic bezeichnete Blair die EU-Verfassung als ein totes Dokument. Gasparovic vertritt die Ansicht, dieses Dokument sei nicht ganz tot, aber im Zustand des klinischen Todes.
Blair betonte, der Iran müsse allen seinen außenpolitischen Obliegenheiten Folge leisten. In seiner Rede vor Studenten und Professoren der Comenius-Universität hob er hervor, dass die Reformen der vergangenen Jahre in der Slowakei aufgrund ihrer Langzeitwirkung beurteilt werden müssten.
Für Türkei-Beitritt
Die Europäische Union müsse für eine Aufnahme der Türkei offen bleiben, hat der britische Premier Tony Blair am Freitag in Preßburg gefordert. Im Rahmen eines gemeinsamen Auftritts mit dem slowakischen Ministerpräsidenten Mikulas Dzurinda vor Studenten der Comenius-Universität erklärte Blair: Die Türkei hat sich sehr zum Besseren gewandelt. Es wäre ein schlechtes Signal, sich der Aufnahme weiterer Mitglieder zu verschließen, warnte er und betonte nachdrücklich, dies gelte auch für die überwiegend islamische Türkei.
Dzurinda und Blair äußerten in ihrem gemeinsamen Auftritt demonstrative Einigkeit in ihrer proamerikanischen Politik gegenüber dem Iran wie auch dem Irak: Was ich wirklich hasse, ist dieser primitive Antiamerikanismus, sagte Dzurinda in emotionalem Ton in Bezug auf die in Europa weit verbreitete Kritik an der Weltpolitik der USA. Amerika sei für ihn der Garant für Demokratie und Fortschritt auf der Welt.