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Ausländer unter den Toten

Der nächtliche Angriff auf ein Versteck mutmaßlicher Extremisten in der Region Nord-Waziristan sei auf Grundlage von Geheimdienstinformationen erfolgt, sagte ein Militärsprecher.

Den Informationen zufolge sollen sich die Aufständischen auf einem Gelände mit zahlreichen Waffen, Munition und Sprengstoff aufgehalten haben. Unter den Getöteten seien auch Ausländer. Die Soldaten seien von Kampfhubschraubern unterstützt worden.

Mehr als 120 Extremisten, die die afghanischen Taliban unterstützen, wurden seit vergangener Woche in Nord-Waziristan getötet. Zuvor hatten Kämpfer Regierungstruppen und Gebäude aus Vergeltung für den Tod von 45 Gleichgesinnten Anfang des Monats angegriffen. Insgesamt kamen bei den Kämpfen auch fünf Soldaten ums Leben.

Dem pakistanischen Innenminister Aftab Ahmed Khan Sherpao zufolge wollen die Extremisten das islamische Recht in der Provinz durchsetzen. „Es kann keine zwei Regierungen in einem Staat geben. Wir können keine Schurken tolerieren und werden streng mit ihnen umgehen“, sagte er vor dem Unterhaus des Parlaments.

Nach Angaben von Geheimdienstvertretern und Bewohnern griffen Soldaten eine islamische Schule – eine so genannte Madrasa – sowie ein nahe gelegenes Haus eines moslemischen Geistlichen im Dorf Khatta Killi an. Es war zunächst nicht bekannt, ob sich der Geistliche zu dem Zeitpunkt in der Madrasa aufhielt. Er steht gemeinsam mit einem weiteren Geistlichen auf den Fahndungslisten der pakistanischen Behörden, weil er Extremisten Unterschlupf bieten soll.

Nord-Waziristan gilt seit langem als Unruheherd. Nach dem Sturz der radikal-islamischen Taliban-Regierung in Afghanistan Ende 2001 haben sich zahlreiche Anhänger der Extremisten-Organisation Al Kaida in die bergige Region zwischen Pakistan und Afghanistan zurückgezogen. Auch Al-Kaida-Chef Osama bin Laden wird dort vermutet.

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