Afghanistan: 6,5 Mio. brauchen Nahrung
Rund 3,5 Mio. Menschen seien dauerhaft und weitere drei Millionen zumindest saisonal unterversorgt, sagte der Leiter des UNO-Welternährungsprogramms (WFP) in Afghanistan, Charles Vincent, in Berlin.
Erschwerend hinzu kommt nach Angaben Vincents die schwere Trockenheit der vergangenen Monate. Davon seien nach vorläufigen Schätzungen bis zu 1,4 Millionen Menschen betroffen. Über den Winter habe es in vielen Gebieten nur halb so viel Regen und Schnee gegeben wie eigentlich nötig, sagte Vincent und warnte vor einem teilweisen Ausfall der Ernte in diesem Jahr. Betroffen von der Trockenheit sei nahezu das ganze Land mit Ausnahme des Nordens.
Die Wasserreserven sind nicht ausreichend, sagte Vincent und rief die Industrienationen zu weiteren Lebensmittelhilfen und zusätzlicher finanzieller Unterstützung auf. Wir brauchen ganz dringend 20.000 Tonnen Grundnahrungsmittel, speziell Weizen. Vincent verwies auf die Bedeutung einer ausreichenden Nahrungs- und Wasserversorgung für die Gesundheit der Bevölkerung. Nur so könnten Tuberkulose und die hohe Kindersterblichkeit wirksam bekämpft werden. Das ist eine enorme logistische Herausforderung, sagte Vincent. Als zunehmende Gefahr wertete er dabei die instabile Sicherheitslage. Dadurch würden viele Nahrungsmittel-Transporte gefährdet.