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Medikamententests: Kritischer Zustand

Rund eine Woche nach dem dramatisch ausgegangenen Medikamententest in Großbritannien befinden sich zwei der sechs erkrankten Männer weiter in kritischem Zustand.

Zwar gab es am Wochenende erste Anzeichen einer Verbesserung, aber ihr Gesundheitszustand sei „sehr ernst und komplex“, hieß es vom Northwick Park Hospital am Wochenende.

Die vier anderen Testpersonen, die nach der Einnahme des Wirkstoffs der Würzburger Firma erkrankten, hatten am Freitag das Bewusstsein wiedererlangt. Das deutsche Pharmaunternehmen TeGenero, das die Versuche in Auftrag gab, suchte weiter nach einer Erklärung. Der Grund für die Symptome sei unbekannt, so TeGenero. Die Fehlersuche werde noch einige Zeit dauern.

Der getestete Wirkstoff, der in das Immunsystem eingreift, wird nach Angaben von Experten noch längere Zeit im Blut der Versuchspersonen bleiben. Deshalb seien die gesundheitlichen Folgen für die sechs Kranken noch nicht absehbar.

Die Testpersonen hatten an klinischen Versuchen mit der Substanz TGN1412, einem neuen Wirkstoff zur Behandlung schwerer Krankheiten wie Leukämie, rheumatoider Arthritis und Multipler Sklerose, teilgenommen. Als Folge erlitten sie schweren Entzündungen. Sie hatten sich für 2.000 Pfund (2.880 Euro) für die Erprobung der Substanz zur Verfügung gestellt, die bei Tierversuchen an Kaninchen und Affen laut TeGenero keine Gegenreaktionen ausgelöst hatte.

Trotz der Folgen des Medikamenten-Tests hat sich nach Angaben des britischen Rats für Medizinische Forschung in den vergangenen Tagen eine Rekordzahl von Interessenten gemeldet, die an Medizin-Versuchen teilnehmen wollen. Viele erkundigten sich zunächst nach der Bezahlung.

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