AA

Lage in Bayern leicht entspannt

Die Lage in den bayerischen Hochwassergebieten hat sich leicht entspannt. Laut Landesamt für Umwelt sind die Pegelstände an den meisten Zuflüssen in Donau- und Maingebiet gesunken. 

Für mehrere Regionen Bayerns wurden allerdings Regenfälle und starkes Tauwetter angekündigt. Dies wird nach Einschätzung der Experten wieder zu steigenden Pegeln führen.

In Passau, wo die Donau am Vortag noch stark angestiegen war, gingen die Wasserstände ebenfalls deutlich zurück. Am Donnerstagvormittag war der Donaupegel in der niederbayerischen Stadt mit 8,21 Meter fast 70 Zentimeter niedriger als am Vortag. Der Krisenstab der Stadt rechnete zunächst mit weiter leicht sinkenden Wasserständen. Einzelne Straßen, Parkplätze und Parkhäuser mussten aber weiter gesperrt bleiben.

Die Einsatzkräfte haben in Passau Sandsackbarrieren aufgebaut, die die Altstadt bis zu einem Donaustand von 9,20 Meter vor größeren Schäden bewahren soll. Wegen des zurückgehenden Wassers fiel der Donaupegel wieder unter die höchste Hochwasserwarnstufe vier. Auch am Inn, der für den vorübergehend starken Anstieg der Donau gesorgt hatte, fiel der Pegel binnen 24 Stunden um fast einen Meter.

Leicht steigende Wasserstände wurden noch in einigen Abschnitten der Donau und des Mains registriert. In Würzburg wurde mit 3,45 Meter die erste Hochwassermeldestufe knapp erreicht. In der Regensburger Altstadt stagnierte der Donaupegel bei etwa 5,20 Meter, hier blieb es bei Hochwasserstufe drei.

Der Deutsche Wetterdienst warnte für die Nacht auf Freitag vor starken Regenfälle mit bis zu 40 Liter Niederschlag im Oberallgäu, in Teilen Oberfrankens und im Bayerischen Wald. Zudem soll der Schnee in den Bergen bis auf etwa 1.900 Meter Höhe schmelzen. „Demnach ist in den betroffenen Gebieten mit einem erneuten Anstieg der Wasserstände zu rechnen“, sagte ein Experte des bayerischen Umwelt-Landesamtes.

Steigende Pegel bei Elbe, Moldau und Thaya

Die Hochwasserlage an der Elbe in Sachsen ist weiter angespannt, aber nicht so dramatisch wie befürchtet. In Bayern hat sich die Situation leicht entschärft. In Südpolen haben nächtliche Regenfälle hingegen für ein erhöhtes Risiko gesorgt. Auch in Tschechien wurde die Lage zunehmend als bedrohlich eingeschätzt.

Im südöstlichen Karpatenvorland stieg das Wasser in den Flüssen im Laufe der Nacht teilweise über einen Meter, berichtete der polnische Rundfunk. Entlang der Weichsel und ihrer Zuflüsse waren die Einsatzkräfte in Alarmbereitschaft. In Oberschlesien bezeichnete ein Sprecher des Krisenzentrums in Kattowitz (Katowice) die Lage als „schwierig, aber unter Kontrolle“. Das Oder-Hochwasser habe bisher nur örtliche Überschwemmungen verursacht, von einer landesweiten Hochwassergefahr könne keine Rede sein.

In der ungarischen Hauptstadt Budapest sperrten die Behörden wegen Hochwassers einen weiteren Teil der Uferstraße an der Donau. Es sei zu erwarten, dass der Wasserstand bis Samstag sieben Meter übersteige. In Nordungarn erhöhten die Behörden die Alarmstufe, weil die aus der Slowakei kommenden Gebirgsflüsse wegen der Schneeschmelze möglicherweise über die Ufer treten.

In Tschechien spitzte sich die Lage bedrohlich zu. Ministerpräsident Jiri Paroubek brach eine Ägypten-Reise ab und setzte für Donnerstagabend eine Krisensitzung der Regierung an. Im Grenzgebiet zu Österreich trat die Thaya über die Ufer. In der Nacht mussten deswegen 10.000 Bewohner der Stadt Znojmo und benachbarter Dörfer in Sicherheit gebracht werden. Zwei Grenzübergänge nach Österreich wurden geschlossen. Die Thaya fließt in die March und diese bei Preßburg in die Donau.

In Prag bereitete sich die Bevölkerung auf die Scheitelwelle des Moldau-Hochwassers vor. 1.500 Bewohner von Außenbezirken wurden auf eine Evakuierung vorbereitet, wie Bürgermeister Pavel Bem mitteilte. Die Behörden sind bemüht, eine ähnliche Katastrophe wie im August 2002 zu verhindern. Damals kamen im Hochwasser 16 Menschen ums Leben, die Sachschäden erreichten 2,5 Milliarden Euro.

Auch die Elbe trat über die Ufer. In Usti nad Labem (Aussig) kam es zu Störungen im öffentlichen Verkehr. 45 Bewohner mussten ihre Häuser verlassen. Die Chemiefabrik Spolana in Neratovice, 30 Kilometer nördlich von Prag, stellte am Donnerstag die Produktion ein, um die Verseuchung der Elbe durch Chemikalien zu verhindern.

Sachsens Umweltminister Stanislaw Tillich (CDU) relativierte Befürchtungen zum Ausmaß des Elbe-Hochwassers. Die Situation sei kritisch, sie könne aber noch nicht als Katastrophe bezeichnet werden, sagte er bei einem Besuch in der Stadt Pirna. Dort war Katastrophenalarm ausgerufen worden. Tillich stützte sich bei seiner vorsichtigen Entwarnung auf neue Daten aus Tschechien. Demnach stieg die Elbe in den vergangenen Stunden nicht so stark an wie anfangs befürchtet. Die Moldau, die in Tschechien in die Elbe mündet, führe weniger Wasser als erwartet.

Die Lage in den bayerischen Hochwassergebieten entspannte sich am Donnerstag leicht. Nach Angaben des Landesamtes für Umwelt sind die Wasserstände an den meisten Zuflüssen in Donau- und Maingebiet gesunken. Auch in Passau, wo die Donau am Vortag noch stark angestiegen war, gingen die Pegel deutlich zurück.

Ungarn: Donauufer in Budapest gesperrt

In der ungarischen Hauptstadt Budapest haben die Behörden am Donnerstag wegen Hochwassers einen weiteren Teil der Uferstraße an der Donau gesperrt. Bereits am Vorabend war ein Teilstück der Straße an der Budaer Seite für den Autoverkehr gesperrt worden, nachdem das Wasser bedenklich angestiegen war.

Falls der Pegelstand von derzeit 6,50 Metern um weitere 30 Zentimeter steige, müsse auch die Pester Uferstraße gesperrt werden. Es sei zu erwarten, dass der Wasserstand bis Samstag sieben Meter übersteige. In Nordungarn erhöhten die Behörden die Alarmstufe, weil die aus der Slowakei kommenden Gebirgsflüsse wegen der Schneeschmelze möglicherweise über die Ufer treten.

Hochwasser und Erdrutsche in Rumänien

Heftige Wirbelstürme haben in Süd- und Mittelrumänien Dächer abgedeckt, Bäume entwurzelt und Stromleitungen in mehr als 20 Ortschaften zerstört. In anderen Landesteilen traten Flüsse über die Ufer. Erdrutsche beschädigten Straßen und Häuser. Überschwemmungsgefahr drohe an der Donau, die seit Tagen Hochwasser führt.

Bei einem Wirbelsturm wurde eine 17-jährige Frau im südrumänischen Targu Jiu von einem heruntergerissenen Dachstuhl schwer verletzt und schwebte in Lebensgefahr. Ein 13-jähriges Kind, das vom Sturm auf einem See bei Hunedoara überrascht worden war, wird vermisst. Mehrere Menschen seien von herumfliegenden Dachziegeln und Ästen verletzt worden, hieß es.

Im nördlichen Verwaltungsbezirk Suceava mussten 50 Familien aus ihren Häusern in Sicherheit gebracht werden, nachdem der Fluss Bistrita über die Ufer getreten war. Zu Überschwemmungen kam es auch in Mittelrumänien am Oberlauf des Olt und an anderen kleineren Flüssen. Hochwasserwarnung gilt entlang der Donau, die seit Tagen anschwillt und bereits Dämme überspült hat.

In Hügelgegenden am äußeren Karpatenbogen und Süden des Landes haben Erdrutsche Häuser und Brücken beschädigt, Straßen blockiert und mehrere Dörfer von der Außenwelt abgeschnitten.

In Hügelgegenden am äußeren Karpatenbogen und Süden des Landes haben Erdrutsche Häuser und Brücken beschädigt, Straßen blockiert und mehrere Dörfer von der Außenwelt abgeschnitten.

  • VIENNA.AT
  • Chronik
  • Lage in Bayern leicht entspannt
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen