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Nepal: Massenfestnahmen nach Protesten

Am zweiten Tag eines viertägigen Generalstreiks aus Protest gegen die Königsdiktatur in Nepal hat die Polizei Kathmandu mehr als zweihundert Demonstranten festgenommen.

Nach Angaben von Zeugen ging die Polizei demnach am Freitag mit Tränengas und Schlagstöcken gegen die Demonstranten vor.

Unter den Festgenommenen waren mindestens hundert Mitglieder der oppositionellen Kongresspartei und ebenso viele der Kommunistischen Partei, wie ein Vertreter der Kongresspartei mitteilte. Bei den Protesten kam es auch zu schweren Ausschreitungen. Hunderte von Demonstranten brannten eine Postfiliale in der Hauptstadt Kathmandu nieder und bewarfen Polizisten mit Steinen. Im Stadtteil Patan griffen Studenten die Polizei in kleinen Gruppen an und blockierten eine Hauptstraße.

Zu dem Generalstreik hatten die großen Parteien des Landes und die maoistischen Rebellen aufgerufen. Am Samstag soll eine nationale Demonstration gegen den despotisch regierenden König Gyanendra stattfinden. Das Regime ließ in den vergangenen Tagen Hunderte von Oppositionellen festnehmen. Der Monarch hatte im Februar vergangenen Jahres die letzte parlamentarisch legitimierte Regierung entlassen und selbst die Macht übernommen.

Die US-Regierung hatte den König aufgefordert, mit den Parteien „in Dialog zu treten“ und zur parlamentarischen Demokratie zurückzukehren. Die EU appellierte an Gyanendra, alle politischen und bürgerlichen Freiheiten gemäß den internationalen Verpflichtungen des Landes unverzüglich wiederherzustellen und alle politischen Gefangenen und Menschenrechtsverteidiger freizulassen.

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