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Vatikan rechnet mit Rekordandrang

Kaum sind die Feierlichkeiten rund um den ersten Todestag von Papst Johannes Paul II. zu Ende, schon erwartet der Vatikan schon einen neuen Pilgeransturm.

Zu Ostern und am ersten Jahrestag des Beginns des Pontifikats von Benedikt XVI. (19. April) werden Hunderttausende von Gläubigen aus der ganzen Welt im Vatikan erwartet.

Seit dem Tod von Johannes Paul II. ist der Pilgerstrom aus Italien und dem Ausland niemals abgerissen. Bei den Generalaudienzen am Mittwoch werden ständig über 40.000 Pilger auf dem Petersplatz gemeldet. Aus der ganzen Welt drängen die Gläubigen, um Benedikt XVI. zu sehen. „Die Gläubigen, die an den Audienzen teilnehmen, wollen das Grab von Johannes Paul II. besuchen. Die Leute lieben beide Päpste zutiefst. Bei jeder Gelegenheit gedenkt Benedikt XVI. mit großer Sensibilität seines Vorgängers, den er ’unseren geliebten Papst’ nennt“, kommentierte der Präfekt des päpstlichen Hauses, Leonardo Sapienza.

Der große Pilgerandrang ist nicht nur mit der Attraktion des neuen Papstes aus Deutschland zu erklären. Im Mai, als der Papst erst seit wenigen Wochen im Amt war, waren 89.000 Menschen zu den Audienzen geströmt, 32.000 mehr als im Vorjahr. Im September war die Pilgeranzahl sogar auf 126.000 geklettert, 75.000 mehr als im selben Monat 2004. Der Pilgerstrom reißt auch 2006 nicht ab. Im Gegenteil, mit dem schönen Wetter nimmt die Besucherzahl konstant zu. In den ersten drei Monaten 2006 haben 641.500 Gläubige an Generalaudienzen und Sonntagsmessen auf dem Petersplatz teilgenommen. In den vergangenen Wochen waren stets 50.000 Menschen auf dem Petersplatz zur Generalaudienz versammelt“, so Sapienza.

„Dieser außerordentliche Andrang von Gläubigen muss in all seinen Aspekten analysiert werden. Während die Zahl der normalen Touristen in Rom im vergangenen Jahr gesunken ist, blieb die Gesamtzahl der Besucher in der Ewigen Stadt in den letzten Monaten durch das Anwachsen der Pilgerzahlen stabil“, kommentiert der vatikanische Sprecher Joaquin Navarro Valls. „Die zunehmende Pilgerzahl könnte eine Auswirkung der evangelischen Mission von Johannes Paul II. sein, der mit Nachdruck die Kraft des christlichen Glaubens in den Mittelpunkt gerückt hat“, so Navarro Valls.

„Der Pilgerstrom nach Rom hält die Erinnerung an Johannes Paul II. wach. Die Art, wie er die Krankheit, das Leiden und das Alter gelebt hat, ist ein Beispiel für Tausende von Menschen, die ihm Respekt zeugen wollen, indem sie nach Rom reisen. Johannes Paul II. hat das vorgelebt, was die Kirche seit jeher gepredigt hat und zwar, dass jedes Leben ein Geschenk Gottes ist und bis zuletzt gelebt werden muss“, so Bischof Rino Fisichella, Leiter der Lateran-Universität.

Die Generalaudienz am Mittwoch ist ein Fest für die Menschen, die aus allen Teilen der Welt nach Rom strömen. Die Pilger bringen die verschiedensten Geschenke für den bayerischen Papst mit. Das größte und schwerste (105 Kilo schwer, 2,20 Meter hoch, ein Durchmesser von 25 Zentimetern) ist die Osterkerze, die in der bayerischen Deggendorfer Wachswarenfabrik Wiedemann gefertigt worden ist. Ein Geschenk für den Papst, das Deggendorfs Oberbürgermeisterin Anna Eder und Geschäftsführer Peter Trenner im Rahmen der Generalaudienz auf dem Petersplatz am vergangenen Mittwoch persönlich überreichen durften. Benedikt XVI. bekam von einigen Pilgern sogar ein Lamm als Geschenk. Der Papst streichelte das Tier, das in einem Korb schlief.

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