Das berichtete der private Fernsehsender Geo unter Berufung auf Angaben des pakistanischen Innenministers Aftab Ahmed Khan Sherpao. Rund 80 weitere Teilnehmer der sunnitischen Feier zum Geburtstag des Propheten Mohammed (Eid Milad-un Nabi) seien verletzt worden. Zahlreiche Menschen wurden mit zum Teil schweren Verletzungen in Krankenhäuser gebracht.
Die Explosion habe sich unter der Bühne ereignet, auf der Prediger zu der Menge von mehreren tausend Moslems sprachen, meldete der TV- Sender. Die Explosion löste eine Massenpanik unter den etwa 50.000 im Nishtar-Park im Zentrum der Stadt versammelten Gläubigen aus. Dutzende Rettungswagen eilten zum Ort des Anschlags, um Verletzte und Leichname abzutransportieren.
Der Innenminister der Provinz Sindh, Rauf Siddiqui, sagte, die Bühne sei vor Beginn der abendlichen Zeremonie von Sicherheitskräften kontrolliert worden. Vermutlich habe jemand die Bombe gelegt, nachdem die Prozession auf das Park-Gelände begonnen hatte.
Unter den Toten sind zwei prominente sunnitische Geistliche, Sheik Hanif Billu und Akram Quadri. Die Versammlung wurde von der sunnitischen Organisation Tehrik organisiert. Die Behörden hätten Ermittlungen zu den Tätern aufgenommen, sagte Sadiqui.
Nach der Explosion im Nishtar-Park stieg eine dichte Rauchwolke auf. Männer mit blutbefleckten Kleidern drängten auf die Bühne, um Verletzten beizustehen. Polizisten schossen in die Luft, um die Menschenmenge zurückzudrängen. Aufgebrachte Versammlungsteilnehmer setzten nach Berichten von Augenzeugen Autos in Brand und bewarfen die Sicherheitskräfte mit Steinen.
Die Sicherheitskräfte konnten zunächst nicht sagen, ob sich der Anschlag direkt gegen Geistliche der sunnitischen Bevölkerungsgruppe richtete. In Pakistan kommt es immer wieder zu Gewalttaten zwischen Sunniten und Schiiten; seit Anfang der 90er Jahre wurden dabei mehr als 4000 Menschen getötet. 90 Prozent der Pakistaner sind Sunniten, fünf bis zehn Prozent Schiiten.
Im Februar waren in der Stadt Hangu bei einem Selbstmordanschlag gegen eine schiitische Prozession mindestens 40 Menschen ums Leben gekommen.