AA

Umstrittene Serie: "Popetown"

Trotz massiver Proteste vor allem der Katholischen Kirche will MTV die umstrittene Zeichentrickserie "Popetown" wie geplant ab dem 3. Mai ausstrahlen. Trailer

Das Medienkontrollgremium FSF habe der vorab eingereichten Folge eine Freigabe für das Tagesprogramm erteilt, sagte MTV-Programmdirektor Elmar Giglinger dem Münchner Magazin „Focus“. Die Papst-Satire sei auch nicht übertrieben respektlos, betonte er.

„Letztendlich sind wir in Deutschland in der glücklichen Situation, in einem Land zu leben und zu arbeiten, in dem Meinungs-, Presse- und Kunstfreiheit es uns erlauben, auch kontroverse Formate im Programm zu haben.“ Die Serie war ursprünglich für die britische BBC produziert worden. In Großbritannien wurde „Popetown“ wegen Protesten allerdings nie ausgestrahlt.

Auf das Anzeigenmotiv für „Popetown“, das einen vom Kreuz gestiegenen Jesus im Fernsehsessel unter dem Titel „Lachen statt rumhängen“ zeigt, verzichtete MTV nach massiven Protesten. Den Vorwurf der Gotteslästerung, wie er von CSU-Generalsekretär Markus Söder erhoben wurde, wies Giglinger zurück: „Die meisten haben das Format noch gar nicht gesehen“.

Kirche ergreift rechtliche Schritte

Im Streit um die geplante Papst-TV-Satire „Popetown“ des Musiksenders MTV Deutschland hat das Erzbistum München und Freising rechtliche Schritte eingeleitet. Der Sender sei aufgefordert worden, die ab Anfang Mai geplante Ausstrahlung zu unterlassen, teilte das Erzbischöfliche Ordinariat am Karfreitag mit. Über den Münchner Rechtsanwalt Günter Knobel habe man dem Sender eine entsprechende Unterlassungsverpflichtungserklärung zukommen lassen und für die Unterzeichnung eine Frist bis zum 18. April eingeräumt.

Zur Begründung hieß es, eine Verächtlichmachung des katholischen Glaubens sei auch als Satire nicht zulässig. Die Comicserie verstoße unter anderem gegen den im Grundgesetz garantierten Schutz der Glaubensfreiheit, argumentierte der Rechtsanwalt. Die Serie erfülle klar den Straftatbestand der Beschimpfung von Religionsgemeinschaften. Der Anwalt verwies zudem auf den Rundfunkstaatsvertrag, in dem es heiße: „Die Rundfunkprogramme haben die Würde des Menschen sowie die sittlichen, religiösen und weltanschaulichen Überzeugungen anderer zu achten.“

  • VIENNA.AT
  • Promis
  • Umstrittene Serie: "Popetown"
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen