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Er will Sieg Prodis nicht anerkennen

Was ist in Italien bloß los? Vier Tage nach der Parlamentswahl in Italien lehnt es Silvio Berlusconi weiterhin ab, seine Niederlage gegen das Mitte-links-Bündnis anzuerkennen.

„Wir haben es mit einer Sackgasse zu tun“, erklärte der amtierende Ministerpräsident am Freitagabend in einem an den Direktor der Zeitung „Corriere della Sera“, Paolo Mieli, gerichteten Schreiben. „Es gibt keinen Gewinner und keinen Verlierer“, heißt es in dem Brief, den die Zeitung auszugsweise im Internet veröffentlichte.

Wer auch nur ein Minimum an Verantwortungsbewusstsein habe, könne sich einer vernünftigen Auseinandersetzung zwischen den beiden Hälften des Landes nicht verschließen, schrieb Berlusconi. Der Chef des Mitte-Links-Bündnisses, Romano Prodi, solle sich auf keine Kraftprobe einlassen sondern die Verständigung mit ihm suchen. Man müsse gemeinsam über Lösungen nachdenken.

Zuvor hatte das Innenministerium in Rom die Zahl der umstrittenen Stimmzettel, bei denen eine Nachprüfung erforderlich ist, drastisch reduziert. Bei der Wahl zur Abgeordnetenkammer sind demnach 2.131 Stimmen fraglich, bei der Wahl zum Senat sind es 3.135. Dies sind weit weniger als die zuvor angegebenen rund 80.000 Stimmen. Bei den zuerst genannten Zahlen sei den Behörden ein Fehler unterlaufen, erklärte das Innenministerium.

Prodi erhielt unterdessen telefonische Glückwünsche zum Wahlsieg von Deutschlands Bundeskanzlerin Angela Merkel, dem britischen Premierminister Tony Blair und dem brasilianischen Präsidenten Luiz Inacio Lula da Silva.

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