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Afghanistan: Weitere Taliban-Angriffe

In Afghanistan intensivieren Taliban-Kämpfer ihre Angriffe auf ausländische Truppen. Bei den Kämpfen mit fundamentalistischen Rebellen wurden mindestens 73 Menschen getötet.

Darunter waren auch sieben Zivilisten, die am Montag unabsichtlich Opfer eines US-Militärschlages gegen Taliban-Stellungen wurden. Die Taliban, deren ultra-islamistisches Regime 2001 durch eine US-geführte Militärintervention gestürzt wurde, haben zum „Heiligen Krieg“ gegen die ausländischen Truppen im Land und gegen die pro-westliche Kabuler Regierung des Präsidenten Hamid Karzai aufgerufen.

Bei den heftigsten Kämpfen seit Monaten hatten afghanische Sicherheitskräfte allein am Samstag in der südlichen Provinz Kandahar 41 Rebellen getötet. Auch sechs afghanische Polizisten kamen bei der Offensive gegen eine örtliche Taliban-Hochburg im Verwaltungsbezirk Zherai ums Leben, wie die Provinzregierung mitteilte. US-Helikopter mit Luft-Boden-Raketen unterstützten die Operation der afghanischen Sicherheitskräfte.

Sieben afghanische Zivilisten starben am Montag im ostafghanischen Korangal-Tal, als US-Truppen vermutete Taliban-Stellungen in einem Haus und in einer Höhle angriffen. Bei der Operation sei auch Luft- und Artillerie-Unterstützung eingesetzt worden, teilte das US- Militärkommando am Montag in Kabul mit. Bei einem vierstündigen Gefecht in der südlichen Provinz Zabul töteten afghanische Sicherheitskräfte in der Nacht auf Sonntag nach eigener Darstellung 14 Taliban-Kämpfer. Rund 30 von ihnen hätten zuvor Polizeiposten nahe der Provinzhauptstadt Qalat angegriffen, seien aber zurückgeschlagen worden. In der ostafghanischen Provinz Kunar starben bei Kämpfen am Wochenende zwei, in der zentralafghanischen Provinz Uruzgan drei Rebellen.

Britische Truppen sollen laut einem Zeitungsbericht Taliban-Kämpfer gezielt verfolgen und töten. Entsprechend einer schriftlichen Anweisung sollten britische Soldaten „Aufständische finden und verfolgen“ und ihre Unterschlüpfe zerstören, berichtete der „Sunday Telegraph“. Dies sei von einer nicht genannten Quelle als ein Einsatz des Aufspürens und Zerstörens eingestuft worden. Der britische Verteidigungsminister John Reid hatte im Jänner im Unterhaus einen solchen Einsatz bestritten und gesagt, die britischen Soldaten sollten in Afghanistan „nicht Krieg führen“.

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