Später wurde auch im europäischen Handel ein Preis von fast 70 Dollar je Barrel (69,73 Dollar) für die Marke light, sweet crude registriert. Das war ein Anstieg von 28 US-Cent gegenüber dem Schlusskurs von Donnerstag vergangener Woche. Zu Ostern waren die Börsen geschlossen gewesen.
Als Gründe galten die Sorge vor Engpässen in den USA, die anhaltende Gewalt in Nigeria – dem zwölftgrößten Ölproduzenten – sowie der Streit um das iranische Atomprogramm. Der Iran ist der viertgrößte Ölproduzent. Der bisherige Höchstpreis von 70,85 Dollar war am 30. August 2005 erreicht worden, nachdem der Hurrikan Katrina an der US-Golfküste schwere Schäden angerichtet hatte. Seit Mitte Februar ist der Öl-Preis um mehr als 20 Prozent gestiegen.
Die Organisation Erdöl exportierender Staaten (OPEC) ist nach Ansicht des katarischen Ölministers Abdullah al-Attiyah machtlos gegen den Preisanstieg. Ich glaube, dass der Preis zu hoch ist, aber es gibt nichts, was wir dagegen tun könnten, sagte al-Attiyah am Ostermontag. Auf die Frage, ob der hohe Ölpreis für die Weltwirtschaft schädlich sei, sagte er: Wenn der Preis über 60 Dollar steigt, fange ich an, mir Sorgen zu machen. Katar ist Mitglied des Zusammenschlusses der großen Ölproduzentenländer, die eigenen Angaben zufolge bereits an ihrer Kapazitätsgrenze produzieren.