Der Hamas-Politiker Haniyeh lastete die Verantwortung für das Attentat, bei dem zehn Menschen getötet und Dutzende verletzt wurden, erneut Israel an.
Die Ursache für diesen Kreislauf sind die anhaltende Besatzung und die ständigen israelischen Angriffe auf das palästinensische Volk, sagte er zum Auftakt einer Kabinettssitzung. Am Vortag hatte er den Anschlag als Selbstverteidigung bezeichnet. Anders als Palästinenserpräsident Mahmoud Abbas (Abu Mazen) will die Hamas-Regierung Attentäter nicht verfolgen. Sie betrachtet sie als Widerstandskämpfer.
Israel nahm in der Nacht Vater und Bruder des Attentäters sowie 30 weitere Palästinenser bei Militäreinsätzen fest. Die israelische Regierung entschied sich jedoch zunächst für eine zurückhaltende Reaktion auf den Anschlag. Ministerpräsident Ehud Olmert lehnte am Dienstag einen Vorschlag der Armeeführung ab, militärisch vorzugehen und dabei auch die neue Hamas-Regierung der Palästinenser ins Visier zu nehmen.
Olmert habe sich während einer Sondersitzung mit Kabinett und Sicherheitsvertretern die Vorschläge für mögliche Angriffe auf die Palästinenser-Regierung angehört, hieß es in den Kreisen. Die Hamas-Regierung ist verantwortlich. Die Entscheidung ist aber, dass es fürs Erste eine begrenztere Aktion geben soll. Den Angaben zufolge beschloss das Kabinett unter anderem, Hamas-Vertretern in Ost-Jerusalem den Status von Ständigen Einwohnern abzuerkennen, der es ihnen erlaubt, sich innerhalb Israels zu bewegen.
Zudem soll die Polizei strikter gegen das Einschmuggeln von Palästinensern nach Israel vorgehen, die keine Genehmigung zur Einreise haben und unter denen Extremisten vermutet werden. Viele Palästinenser kommen allerdings auf der Suche nach Arbeit. Israel hat die Zahl der Einreisegenehmigungen in den vergangenen Monaten drastisch eingeschränkt.