Vor zweifelhaften Verdienstangeboten im Internet warnt die AKNÖ (Arbeiterkammer Niederösterreich). Vermeintlich lukrative Geldvermehrungssysteme im Web seien im Vormarsch, so die Konsumentenschützer in einer Aussendung am Dienstag. Hauptsächlich handle es sich dabei jedoch um – in Österreich strafrechtlich verbotene – Pyramidenspiele verschiedenster Ausprägung.
Die AKNÖ hat Beispiele zusammengestellt: Als äußerst riskant beurteilt Experte Martin Hofecker die Eröffnung eines Kontos bei einer Onlinebank. So werbe zum Beispiel moneymaxx” mit einer kostenlosen Kontoeröffnung, einem Begrüßungsbonus, einer Visa-Karte – Visa Österreich ist allerdings kein Vertriebspartner dieser Online-Bank – und der Vergabe eines Kredites. Außerdem gibt es bei dieser Bank keine Ablehnung. Jeder Kunde ist bei uns herzlich willkommen”.
Als zusätzlichen Anreiz biete moneymaxx” für die Werbung von weiteren Kunden eine Provision. Die Konten sind wie ein Pyramidenspiel aufgebaut. Und bei derartigen Programmen geht es hauptsächlich darum, dass der Konsument einen kleinen Betrag bezahlen muss – in diesem Fall fünf Euro als Mindestkontostand und 20 Euro für eine Maestrokarte. In weiterer Folge muss er neue Kunden werben, dafür bekommt er dann wieder Geld und diese werben wieder neue Kunden, von denen er wieder Prozente bekommt usw.”, erklärt der Konsumentenschützer den Ablauf eines derartigen Systems. Unklar bleibe, welchem Rechtssystem die Bank unterliegt: So ist die Rede von spanischem, schwedischem oder panamesischem Recht.
Cash Mobile 24 wiederum mache sich den guten Ruf eines schon anerkannten Online-Zahlungsservices zu Nutze. Im Prinzip geht es darum, dass der Konsument Zahlungen online direkt per e-mail erledigen kann. So kann er sowohl Geld an andere Personen senden als auch Geld von anderen Personen im Zuge einer Leistung anfordern. Auch hier gehe es hauptsächlich darum, neue Kunden anzuwerben, für die man dann wieder eine Provision erhält.
Auf den ersten Blick viel versprechend klinge auch das System doppler-invest-limited”: Der Konsument kauft mindestens eine Werbeeinheit für 50 Euro und erklärt sich bereit, die Werbemails der anderen Mitglieder zu lesen. Zum Kaufzeitpunkt wird er als letzter in die Kaufliste eingetragen und sein Geld wandert in den Moneypool. Kommt genug Geld in den Topf, erhält der Konsument das Doppelte seiner Einzahlung. Klingt simpel, funktioniert aber nicht. Die einzigen wirklichen Gewinner solcher Pyramidensysteme sind immer nur die Betreiber”, weiß Hofecker. Da die meisten Drahtzieher vom Ausland aus agieren, stelle sich auch die Frage, ob sie überhaupt dingfest zu machen sind.